Review
Frantic Amber - Death Becomes Her

VÖ: 04. April 2025
Zeit: 49:58
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Homepage: www.franticamber.com
Mittlerweile als rein weiblich besetztes Unternehmen unterwegs, präsentieren uns Frantic Amber mit Death Becomes Her ihren dritten Longplayer und zeigen sich in beeindruckender Fassung! Nach kurzem und vergleichsweise unspektakulärem Intro ballern uns die vier Stockholmer Todesengel mit "Bloodbath" einen brutalen und technisch anspruchsvollen Nackenbrecher um die Ohren, nur um kurz darauf deutlich melodischer und vom allem atmosphärischer ans Werk zu gehen. Das infernale Quartett aus "Black Widow", "Death Becomes Her", "Hell's Belle" und "Angel Maker" ist dermaßen triefend schwarz gestrichen, dass die Grenzen zum benachbarten Panda-Habitat verschwimmen. Wenn besonders im doomigen Titeltrack der Synthesizer eine gewichtige Rolle übernimmt und symphonische Elemente mit sakralem Klargesang hinzustoßen, ließe sich das Material glatt in die Nähe von Cradle Of Filth rücken.
Um derartige Vergleichsmomente im Keim zu ersticken, entfesseln Frantic Amber mit "Jolly Jane" ein erbarmungsloses Death-Metal-Gemetzel, in dem die ohnehin schon in allen Höhen und Tiefen inbrünstig agierende Fronterin Elizabeth Andrews ihre bislang garstigste Leistung zeigt. Als wäre das nicht schon genug, liefert der Vierer mit dem nur 50 Sekunden andauernden "Gore Candy" einen lupenreinen Grindcoreler und mit ihm den vielleicht heftigsten Track einer All-Female-Kapelle überhaupt. Als Versöhnung könnte man meinen, bewegt sich der Melodic-Deather "Butcheres" mitsamt seinem Thrash-Riffing und den markanten Leads irgendwo zwischen Kreator und Arch Enemy, ehe es mit "Garden Of Bones" wieder deutlich theatralischer und progressiver zur Sache geht. Im Endspurt lässt sich gar ein überraschend balladesker Einschub entdecken, obwohl die vier Metal-Furien mit Streicheleinheit sonst doch eher weniger an der Mütze haben. Selbst das instrumentale Outro weiß ein letztes Mal zu gefallen und beschließt ein Album, das abwechslungsreicher und spannender kaum hätte ausfallen können. Da stört es auch nicht weiter, dass man so etwas wie einen herausstechenden Hit zunächst schwer entdecken wird. Doch Death Becomes Her wächst mit jedem Hören, zeigt immer neue Details und Qualitäten und dürfte Frantic Ambers Status als Ausnahme-Band weiter zementieren!