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The Ruins Of Beverast - The Thule Grimoires

The Ruins Of Beverast - The Thule Grimoires
Stil: Atmospheric Black/Doom Metal
VÖ: 05. Februar 2021
Zeit: 70:00
Label: Ván Records
Homepage: https://www.facebook.com/pages/The-Ruins-Of-Beverast/116265971848680

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2020 war ein richtig tolles Jahr - für Black Metal aus Deutschland. Dark Fortress zeigten sich in Hochform, The Spirit, wie man Dissection und Cold Earth, wie man Judas Iscariot huldigt, dabei überbietet und auf Dumpfbackentum verzichtet. Uprising zeigten, dass sich Black Metal und praktizierter Humanismus durchaus vereinbaren lassen, Secrets Of The Moon, wie man einem zu eng gewordenen Genre stilvoll leise Servus zuraunt und Nocte Obducta schließlich, dass der Weg zurück jederzeit möglich ist.

Da passte es hervorragend ins düstere Gesamtbild, als im Dezember noch das Promo von The Ruins Of Beverast reingeflattert kam. Zwar erscheint deren sechster Soundtrack zur Apokalypse erst im Februar, was aber zur Folge hat, dass so bereits jetzt ein eiskalter Kandidat für das heimische BM-Jahreshighlight 2021 feststeht.

Enttäuscht von The Thule Grimoires wird höchstens, wer sich eine Rückkehr zum Sound-Gewitter von Rain Upon The Impure erhofft hatte. Nun ist der Blick zurück nicht die Sache des  Alexander von Meilenwald und so führt der kreative Kopf und Einzelkämpfer hinter TROB seine Reise durch die finstersten Abgründe alptraumhafter Klangwelten konsequent fort.

Diese wirken - im Vergleich zum rituellen Schamanismus des grandiosen Vorgängers Exuvia - teilweise songorientierter und (noch) schwärzer, überraschen gar mit Klargesang, sind aber von konventionellen Strophe/Bridge/Chorus-Schemata nach wie vor meilenweit entfernt. Mehr denn je scheint das Sakrale von Dead Can Dance hindurch. Manches wirkt, als hätten diese mit Neurosis-Sänger Steve von Till eine Black Metal-Band gegründet, um finsterste Filmmusik zu kreieren. Bei aller stilistischen Offenheit - den sphärischen Chören, den düsteren Sprachsamples, dem zerstörerischen Gehacke - wirken die Kompositionen schlüssiger als je zuvor. Beispielhaft nachzuhören ist dies im knapp dreizehnminütigen Opener "Ropes Into Eden", der bereits all das enthält, was The Thule Grimoires ausmacht. Wobei das Album natürlich dennoch als Gesamtkunstwerk am Stück gewürdigt werden sollte.

Haben wir es hier mit dem reifsten, womöglich dem besten Album von The Ruins Of Beverast bis dato zu tun? Dies nach wenigen Wochen zu beurteilen, bei einer Band, deren Alben im Lauf der Monate und Jahre stetig wachsen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Nur eines scheint bereits jetzt undenkbar: eine Jahresbestenliste ohne The Thule Grimoires.

Dr Drümmer

6 von 6 Punkten

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