Review
Destructor - Decibel Casualties
Hey! Are you ready? We are ready! Ja, Destructor sind bereit und sie wollen es noch einmal wissen. Nachdem 2016 das einst verschollene Zweitwerk Back In Bondage das Licht der Welt erblicken durfte, legen die alten Recken aus Cleveland nun eine ordentliche Schippe brandneuer Songs oben drauf. Dabei schwingen sie ihre Abrissbirne mit dermaßen viel Tempo und Begeisterung, dass sie dabei glatt vergessen, zwischendurch auch einmal eine Verschnaufpause einzulegen.
Gleich der rasante Opener "Restore Chaos" schleudert den Hörer mit seinem raubeinigen Mix aus Thrash und Speed Metal weit zurück bis in die 1980er Jahre. Auch die nächsten Tracks "Keep The Faith" und "Metal Spike Deep" lassen sich da nicht lumpen und liefern Riffs und Soli vom Allerfeinsten. Dass die Herren Overkill, Flammable & Co dann doch schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, hört man diesen Songs zu keiner Sekunde an! "We Are Ready" sticht mit seinem eher ungewöhnlichen und eingangs zitierten Refrain heraus, ehe "The Last Days" ein wahres Gitarren-Inferno entfacht. Das instrumentale "Firey Winds" legt den Fokus dann tatsächlich etwas mehr auf Melodie und leitet über zur essenziellen, wie programmatischen Hymne "Metal Till Death". Den Schlusspunkt setzt das boshaft-atmosphärische "In Hell", das dann tatsächlich zwischendrin deutlich das Tempo raus nimmt und tolle Gitarrenharmonien auffährt, ehe der Viere für den Endspurt beschleunigt.
Nach 35 Minuten ist der tollwütige Trip in die Vergangenheit dann auch schon wieder vorüber. Das ganz große Songwriting darf man dabei von Destructor sicherlich nicht erwarten und auch ein wenig mehr Abwechslung hätte dem Album nicht geschadet. Andererseits findet man auf Decibel Casualties auch keinen einzigen Aussetzer, dafür aber Energie und Spielfreude im Überfluss.
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