Review
Helsott - The Healer (EP)
In der europäischen Metalwelt ist es Gang und Gäbe, dass sich Bands bei ihrer Namensfindung gerne bei der nordischen Sprache und Mythologie bedienen. Wenn sich nun aber eine Band aus den Vereinigten Staaten und dann noch dazu aus dem sonnigen Kalifornien den Namen Helsott (alt-norwegischer Begriff für eine schwere Krankheit) verpasst, dann hat das schon etwas Exotisches. Es passt aber zur Musik, die wir hier serviert bekommen!
Helsott, die sich schon am Trollfest und am Paganfest beteiligen durften, spielen Pagan Metal, wie er in Europa an allen Ecken zu finden ist. D.h. die Songs pendeln stilistisch zwischen Melodic Death und Black Metal. Zwischen Grunts und Screams finden sich Klargesang, Backgroundchöre und Folklore, sogar eine holde Maid wird gelegentlich hinzugezogen, wenn es darum geht, die alten Tage und Gebräuche zu besingen. Zwar wirkt bei Helsott das Songwriting hier und da noch etwas holprig, in Summe bringen die Amis ihren europäisch geprägten Pagan Metal aber doch gut und authentisch rüber. Es braucht nur ein paar Durchläufe, dann haben sich der griffige Opener "The Healer", das überraschend rockige "Unconscious Power" oder der hymnische Rausschmeißer "Epic Battle" fest im Gedächtnis eingenistet.
In Kalifornien dürften sich sicherlich nicht sonderlich viele Bands mit vergleichbarer Ausrichtung finden. Hierzulande sind Helsott allerdings nur eine unter vielen und um aus dieser Masse tatsächlich hervorzustechen, dürfte das neue Material trotz vorhandener Qualitäten nicht ganz ausreichen.