Review
The Monolith Deathcult - Versus 1
Die Niederländer The Monolith Deathcult sind ja bekannt für Death Metal, der über den berühmten Tellerrand hinaus geht. Doch was die Jungs nun mit ihrem fünften Studioalbum (das Re-Release von The White Crematorium nicht mit gerechnet) vom Stapel lassen, das muss erst mal verdaut werden.
Mit Versus 1 kredenzen uns The Monolith Deathcult ein Konzeptalbum über die okkulte Seite des Nazismus, das es in sich hat. Dicke, sehr dicke Soundwände werden hier aufgefahren, durch die man sich erst einmal hindurch kämpfen muss. Schon allein beim Opener "The Furious Gods" mit über acht Minuten Spielzeit wird man erstmal niedergewalzt. Flottes Drumming und aggressive Grunts bilden hier das Grundgerüst für die zahlreichen Samples und elektronischen Spielereien, die hier verbaut werden. Von einem "normalen" Songaufbau, also Strophe, Bridge, Chorus, fehlt hier jede Spur. Aufgrund des hohen Elektronik-Anteils wähnt man sich fast in einem Ministry-Album. Thematisch werden hier lt. Beipackzettel die okkulten Obsessionen von Himmler und der SS vertont. Kann man so stehen lassen. Mit den geheimen Plänen der Zeitmaschine der Nazis befasst sich das nachfolgende "Die Glocke", ein ebenso monströser wie auch intensiver Song. Tiefe Bläserpassagen sorgen für die apokalyptische Grundstimmung, was an eine Inszenierung eines Wagner-Werkes erinnert. Nach all dem bisherigen Bombast sorgt der anfängliche Groove bei "Seven Months Of Mysticum" für etwas Auflockerung, dieser wird jedoch nach kurzer Dauer gnadenlos vom Drumming niedergeknüppelt.
The Monolith Deathcult sagen sich mit diesem Album von allen bislang vorhandenen Death Metal-Wegen los und beschreiten Pfade, wo es eigentlich keine gibt. Ein intensives und teils auch verstörendes Werk, Versus 1 hat deutlichen Soundtrack-Charakter und braucht mehr als nur ein paar Durchläufe.