Review
Maat - Monuments Will Enslave
Donnerwetter! Wenn die fünf unter dem Namen Maat vereinten Berliner ihr Werk verrichten, dann gleicht das einer Sturmfront, die geradewegs auf einen zu rast. Ganz ohne Intro oder anderen Firlefanz starten die Hobby-Ägyptologen mit ihrem "March For A Dying God" ihr zweites Album Monuments Will Enslave und entfesseln dabei ausreichend Energie, um selbst die altehrwürdigen Pyramiden erzittern zu lassen. Da wird geblastet und gedonnert, da wird gebrüllt und geschrubbt. Trotz peitschender Gitarren und einem alles pulverisierenden Sound, bleibt ausreichend Melodie erhalten, um nicht den Überblick zu verlieren.
Freilich lässt sich ein Vergleich mit Nile schon aufgrund der ausgewählten Thematik nicht vermeiden. Rein musikalisch stehen Maat allerdings Behemoth und Vader noch ein gutes Stückchen näher. Vor allem Shouter Thoth erinnert mit seinem brachialen Organ an Vaders Kapitän Piotr. Hier und dort stößt man auf nordafrikanische Folklore, gelegentlich auf einen Klangtupfer vom Synthesizer oder auch mal auf tief heraus geröhrte Chöre. Davon abgesehen ist Monuments Will Enslave aber vor allem eines, nämlich schweinemäßig brutal. Dabei drücken sich technisches Können und Hochgeschwindigkeit die Klinke in die Hand. Zwar fahren Maat gelegentlich das Tempo etwas zu Gunsten stampfender Parts zurück, lange dauert es aber meistens nicht, dann ergießen sich die Songs erneut in ihren vernichtenden Sog.
Hier liegt schlussendlich auch ein Kritikpunkt, den man anführen kann. Könnte man den meisten Stücken, für sich alleine betrachtet, glatte fünf Punkte geben, wirken alle elf zusammen mit ihrer Spielzeit von etwa 50 Minuten dann doch etwas ermattend, da sie sich in Sachen Aufbau und Tempo eben doch sehr nahe stehen. Der eine oder andere Ausreißer oder eben ein herausstechendes Highlight hätte dem Album sicher nicht geschadet.
Dennoch: Wer auf monumentalen Death Metal steht, sollte bei dieser Combo unbedingt ein Ohr riskieren. Als Anspieltipps seien der packende Opener "March For A Dying God", zu dem es auch ein Lyrik-Video im Netz zu sehen gibt, dann das atmosphärische Stück "Defeating Gods" und schließlich der brachiale Rausschmeißer "End This Empire" empfohlen. Ganz nebenbei sei noch bemerkt, dass die aktuellen Promotion-Fotos der Musiker in archaischen Gewändern und von Kopf bis Fuß mit getrocknetem Lehm verkrustet nicht nur ordentlich was her machen, sondern auch die bedrohliche Wirkung der neuen Songs gelungen illustrieren.