Review
Vogelfrey - Sturm Und Klang
Aller guten Dinge sind ja nun bekanntlich drei. So schicken nun die Hamburger Folkmetaller ihr drittes Album ihrer inzwischen elfjährigen Bandgeschichte ins Rennen.
Dabei gehen sie ihren eingeschlagenen Weg konsequent weiter, sprich schön knackiger Folk Metal erwartet hier den geneigten Hörer; wobei der Folk-Anteil hauptsächlich von Violinist Alex erledigt wird. Mit dem druckvollen "Sturmgesang" wird in den Rundling eingestiegen, ehe im Anschluss "Tandaradei!" zum Tanze einlädt. Nach dem ebenso fröhlichen "Hörner Hoch" wird das dann etwas düsterer, der "Abschaum" bittet um Gehör. Vogelfrey bieten auf ihrem dritten Album reichlich Abwechslung, von ruhigen Momenten ("Nachtgesang") bis hin zu den bereits genannten flotten, tanzbaren Songs reicht hier die Palette. Auch textlich ist die ganze Bandbreite vertreten, von Seefahrerromantik ("Gold") über nennen wir es mal Zwischenmenschliches ("Strohfeuer", "Alkoholverbot") und Trinkliedgut ("Hörner Hoch") bis hin zu Ernsterem ("Apocalypsis"). Dabei können die meisten Songs überzeugen, aber eben nicht alle. Beim zuletzt genannten "Apocalypsis" wirkt der Refrain eher wie ein Störfeld als ein Höhepunkt, vielleicht sind es aber auch nur die hier verbauten Dissonanzen, die den Songfluss stören. Auch "Land Unter" und "Der Chirurg" wirken auch nach mehrmaligem Hören nicht wirklich flüssig. Hat man den Mittelteil des Rundlings jedoch hinter sich, zeigen sich die Songs auch wieder flüssiger. Den Einstieg hierzu macht das treibende "Rolling Home" ehe es mit dem "Knochenchor" und der "Bluthochzeit" noch einmal düster und knackig wird.
Sturm und Klang ist ein gelungenes Folk Metal-Album mit zwei/drei Durchhängern; aber mit 15 Songs sowie einer Spielzeit von etwas über einer Stunde bieten die Hamburger dafür wahrlich Value for Money.