Review

Es hast sich ja bereits beim letzten Release Nimmermehr (2013) angedeutet, und diesen Weg gehen die Hamburger nun unbeirrt weiter: auch auf dem neuen Album wird ein starkes Augenmerk auf unsere Muttersprache gelegt, diesmal im ausgewogenen Verhältnis 50:50. Terlingua ist im gleichnamigen Ort im fernen Texas entstanden, einem recht verlassenen Ort, an dem man sich voll auf sich selbst konzentrieren kann. Ursprünglich reiste die Band nur zum Chillen dorthin, aber angesichts der dortigen Atmosphäre entschied man sich, mit Aufnahmeequipment erneut einzufallen. Soviel zur Namensgebung des achten Albums der Bandgeschichte.

Terlingua ist ein weiterer Schritt nach vorne, ohne zu vergessen, woher man kommt. So finden sich sowohl gute Rocker, mal mit mehr, mal mit weniger elektronischen Spielereien, als auch gefühlvolle, ruhige Songs auf diesem Album. Zu den Rockern mit weniger Spielereien gehört klar der Titelsong, der sehr straight gehalten wurde und einfach Laune macht und auch ein gewisses Texas-Flair versprüht. Etwas flotter, dafür aber auch mit mehr Elektro-Einschlag ist der "Never-Ending Love Song" gehalten, ehe "Heiland" mit einem stampfenden Rhythmus wieder die knackigere Seite der Hamburger in den Vordergrund rückt.
Sehr gefühlvoll und vor allem nachdenklich ist dagegen der "Tag X" geraten, ein Song, der sich mit dem Rückblick auf das eigene Leben beschäftigt. Auch beim balladesken "118" lässt die Gedanken kreisen, was wohl unweigerlich passiert, wenn man die Route 118 nach Terlingua entlangfährt. Wer schon mal schnurgerade Strecken in US of A gefahren ist, kann's sich vorstellen. Ihre Stärken spielen Mono Inc dann aus, wenn sie zum einen gut nach vorne rocken, zeitgleich aber auch eine gewisse Melancholie mit einfliessen lassen, wie bei "An Klaren Tagen", einem gefühlvollen und dennoch nach vorne treibenden Song. Mit "Love Lies" wird wieder etwas tiefer in die elektronische Spielkiste gegriffen, dieser Song dürfte auf den Tanzflächen der Szene mit seinem treibenden Rhythmus für entsprechende Bewegung sorgen. Mit dem sehr ruhigen "Study Butte" findet das achte Album schließlich seinen Abschluss.
Terlingua bietet eine gute Mischung aus allem, was Mono Inc in den letzten Jahren ausgemacht hat und auch die von mir bei Nimmermehr bemängelte Unheilig-Schlagseite wurde abgeschafft. Eine rundum gelungene Scheibe.

Ray

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