Review
Betontod - Traum Von Freiheit
Betontod sind einen langen Weg gegangen, um nun dort zu stehen, wo sie jetzt im Moment sind. Lange Jahre im musikalischen Untergrund unterwegs haben sie sich über die Jahre hinweg nach oben empor gearbeitet, nicht umsonst waren sie schon zwei Mal auf dem größten Metal-Festival in Wacken zu Gast. Doch mit dem Erfolg kommt unweigerlich auch ein Druck und eine gewisse Erwartungshaltung. Nach dem 2012er Top-Ten Album Entschuldigung Für Nichts stellte sich natürlich die Frage: wie will man an diesen Erfolg anknüpfen? Ganz einfach, indem man sich auf seine musikalischen Wurzeln besinnt und einfach so bleibt, wie man ist, nur mit einem professionelleren Hintergrund. So sind die Jungs nun also bei Sony Music gelandet.
Der Traum Von Freiheit beinhaltet alles, was die Band bislang ausmachte, jedoch auf einem neuen, höheren, um nicht zu sagen, reiferen Level. Der Opener und Titelsong stimmt dabei schon mal ordentlich flott auf die Scheibe ein, hier wird in bester Punkmanier im Wasserwerferregen getanzt. Etwas flotter ist dagegen "Mein Letzter Tag" gehalten, allerdings regt hier der Text bereits zum ersten Mal zum Nachdenken an. Ja, Betontod sind sichtlich gereift. Gemäßigter kommt da schon "Ich Bereue Nichts" durch die Membrane, punktet aber mit dem mehr als eingängigen Refrain, der einen sofort mitreißt. Nachdenklichere Töne werden bei "Für Immer" angeschlagen, einem gefühlvollem Song, der trotzdem eine schöne rockige Schlagseite hat. Das sich die Jungs auch mit dem aktuellen Weltgeschehen auseinandersetzen, zeigen die beiden folgenden "Flügel Aus Stahl" und "Geschichte". Während erstgenannter sich mit dem liebsten Hobby unserer Menschheit, dem Kriegführen, auseinandersetzt, haben Betontod mit eben "Geschichte" eine Antwort auf die Pegida-Bewegungen parat. Ihr Händchen für eingängige Melodiebögen wird bei "Legion Der Verdammten" bestens ins Licht gerückt, ehe mit "Nach All Den Jahren" die Scheibe in bester Punk-Rock-Manier ihren Abschluss findet.
Ja, Traum Von Freiheit ist ein mehr als würdiger Nachfolger für das 2012er Album geworden. Betontod präsentieren sich anno 2015 deutlich gereifter, ohne jedoch ihre Wurzeln außer Acht gelassen zu haben. Und das kann wahrlich nicht jeder von sich behaupten.