Review

Zwei Jahre nach Bloodground Messiah melden sich Berlins Vorzeige-Death/Thrasher Postmortem wieder zurück im heimischen CD-Schacht. Das inzwischen siebte Album des Vierers knpüft da an, wo Bloodground Messiah aufgehört hat.
Auch anno 2014 bleiben Postmortem sich und ihrem Weg treu, sprich: Überraschungen sucht man auf The Bowls Of Wrath vergeblich. Das ist im Grunde auch gut so, denn wo Postmortem druff steht, soll ja gefälligst auch Postmortem drinnen sein. So steigt der Opener "Until The Screamings Died" auch schon mal recht flott und vor allem grooving in die Scheiblette ein. Das nachfolgende "Pagan God" bollert zwar auch recht ordentlich durch die Membrane, kann aber den Spannungsbogen des Openers nicht mehr ganz aufrecht erhalten. Man ist hier klar um Abwechslung bemüht, aber irgendwie leidet das Songwriting darunter, der Song wirkt nicht ganz wie aus einem Guss. Flotter und gradliniger ist da schon "Hate Covers Hate" gehalten, bei dem die Double-Bass-Maschine so gut wie gar nicht still steht. Von ihrer leicht progressiven Seite zeigen sich Postmortem beim Titelsong, der mit über sechs Minuten gleichzeitig auch der längste Song des Albums ist. Hier trifft Groove auf leicht progressive Rhythmusstrukturen, die dem Song durchaus gut zu Gesicht stehen.
Im Grunde liefern die Berliner erneut ein sehr solides Werk ab, das eine gelungene Mischung aus Death und Thrash Metal darstellt und mehr als nur einmal zum moshen und headbangen animiert... wenn man denn jeden Song einzeln für sich betrachtet. In Summe schaffen es Postmortem allerdings nicht, sich dauerhaft im Gehörgang festzusetzen, hier fehlt mir einfach der ein oder andere Earcatcher, ein Song, ein Riff, ein Melodiebogen, den man einfach nicht mehr aus dem Kleinhirn bekommt.

Ray

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