Review
Ossarium - Onward
Nach einem Demo aus dem Jahre 2005 war es jahrelang ruhig um die oberbayerische Band Ossarium. Mal gab es sie, mal nicht, erst 2012 fand sich ein stabiles Line-Up, mit dem ein Live-Album und anno 2013 dann das Debüt Onwards aufgenommen wurde.
Der Opener und Titeltrack geht zunächst ziemlich rabiat zu Werke, bevor in der Mitte ein langsamer melodisch-atmosphärischer Teil eingeflochten wird, der nahtlos in den Refrain übergeht. Hier zeigt sich aber gleich ein dominantes Merkmal im Ossarium-Sound und das sind die rollenden groove-orientierten Riffs, wie sie von den Altmeistern Bolt Thrower perfektioniert wurden. "Mark IV" wurde mit einem etwas durchschnittlichen Hoppelriff ausgestattet, bevor der Refrain alles überrollt und sich auch hier im Mittelteil ein langsamer Part mit (Keyboard-)Melodie anschließt, in den auch düsterer Sprechgesang eingearbeitet wurde. Alarmsirenen läuten "As Fire Falleth From The Skies" ein, der im späteren Verlauf mit interessanten Soundeffekten überrascht. Sehr gelungen. "Anymore" beinhaltet die erste Soloeinlage und mit "Last Dance In Sodom" versuchen sich Ossarium an einem überlangen Song, der knapp an der zehn-Minuten-Grenze vorbeischrammt. Hierbei handelt es sich dann auch um den melodischsten aller Tracks.
Insgesamt sind Ossarium sehr bemüht, ihr Kompositionen nicht eintönig werden zu lassen, was ihnen auch überwiegend gelingt. Der überwiegende Teil der Riffs ist als gelungen zu bezeichnen, das ein oder andere Mal greift man dann doch auf Altbekanntes zurück. Die musikalische Nähe zu Bolt Thrower muss nicht zwangsweise negativ sein, spannend ist dagegen der dezente aber dennoch integrale Einsatz der Keyboards, der Ossarium ein gutes Maß an Eigenständigkeit verleiht. Schade nur, dass der Sound insgesamt - und hier vor allem der Gesang - etwas zu dumpf geraten ist und der Drumcomputer dem Ganzen etwas den Dampf nimmt.
Ohne Wertung