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Solefald - Norrønasongen. Kosmopolis Nord

Solefald - Norrønasongen. Kosmopolis Nord
Stil: Folk
VÖ: 31. Oktober 2014
Zeit: 37:48
Label: Indie Recordings
Homepage: -

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Ein neues Solefald-Album ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt! Die Band selbst begreift Norrønasongen. Kosmopolis Nord als experimentellen Soundtrack zu der norwegischen Fjord- und Bergwelt, was der Sache auch tatsächlich ziemlich nahe kommt.

Das Werk beginnt mit dem monströsen "Norrønaprogen", das nordische Folklore mit tiefem Klargesang, Streichern und einer eindringlichen Melodie vermittelt. Während seiner elfeinhalb Minuten durchläuft das Stück mehrere Phasen bedrückender Finsternis. Erst gegen Ende setzen sich allmählich auch metallische Elemente durch. Das war das erste, aber auch das letzte Mal, dass Solefald auf diesem Output als Metalband in Erscheinung getreten sind. Die Gitarren gehen, aber die bedrückende Atmosphäre des Auftakts bleibt. Hypnotische Percussions und sphärische Klänge bestimmen das folgende "Det Siste Landskap", das sich am Ende zwischen Neofolk und Darkwave bewegt. Eine ähnliche Metamorphose durchläuft auch "Norrøna: Ljodet Som Ljoma", das die Melodie des Openers aufgreift und binnen elfminütiger Spielzeit mehr und mehr von industriellem Krach durchdrungen wird, während die Lyrik gebetsmühlenartig vorgetragen dem Stück eine gefühlte Endlosigkeit beschert. Deutlich lebhafter wirkt dagegen das finale "Songen: Vargen", wenigstens zunächst. Denn auch hier wird die womöglich bewusst eingesetzte Monotonie als Spiegelbild weiter, unbewohnter Fjordwildnis nicht gemieden. Gemeinsam mit dem wandelnden Gesang setzt sich gegen Ende erneut eine langsam anwachsende, undefinierbare Geräuschkulisse durch, vielleicht Sinnbild eines winterlichen Sturmes, ehe eine zarte Frauenstimme die letzten Töne summt.

Der Name Solefald stand noch nie für Easy Listening, aber Norrønasongen ist mal richtig schwere Kost, für deren Zubereitung eine ganze Reihe an Gastmusikern aus den Bands Godseed, Borknagar, Wardruna und ICS Vortex verpflichtet wurde. Dass das Album zudem als Prequel für das nächste Werk Kosmopolis Sud begriffen werden soll, muss am Ende nicht viel heißen. Denn rein musikalisch bleiben die Norweger unberechenbar. Wie bei einer Schachtel Pralinen muss einem darin nicht jedes einzelne Konfekt auch munden. Wo der Vorgänger Norrøn Livskunst unter meiner Feder nur knapp der Bestnote entgangen ist, lassen mich die fünf neuen Kreationen mit einem Gefühl von Ratlosigkeit zurück. Ein Probehören vor dem Einkauf kann hier nur empfohlen werden.

Dagger

3 von 6 Punkten

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