Review
Deathrow - The Eerie Sound Of The Slow Awakening
VÖ: 16. Mai 2014
Zeit: 44:52
Label: Folter Records
Homepage: www.facebook.com/deathrowblackmetal
Fides Inversa, Kult oder Frostmoon Eclipse sind nur einige der Bands, in denen Mastermind und Hans Dampf in allen Gassen Thorns Schlagzeug spielt, seine Leidenschaft für Old School Black Metal lebt er jedoch voll und ganz in seinem Solo-Projekt Deathrow aus, für welches er alle Songs schreibt und dazu sämtliche Instrumente bedient. Seit dem Debut Primordial Lifecode von 2007 steht Deathrow für roh belassenen, spartanisch ausgerichteten Black Metal, was sich über die Alben Gateways To Oblivion (2008) und Desolating Cosmic Intuition (2011) wenn, dann nur in Nuancen verändert hat. Gleiches gilt für das neueste Werk The Eerie Sound Of The Slow Awakening, wobei vorab schon mal ein Kompliment für den Titel ausgesprochen werden darf, der mit dem im schwarz-weißen Dämmerlicht gehaltenen Cover eine durchaus attraktive Symbiose eingeht.
Zehn Songs (inkl. Intro und Outro) haben es auf die Platte geschafft, wobei sich alles in allem eine Dreiteilung ausmachen lässt (das Instrumental "Lost In Grey" mal ausgenommen): zu unterscheiden wären Tracks, die auf durchgehende Blastbeats setzen, solche, die schlagzeugtechnisch im altbekannten Humpa-Vier-Viertel-Takt gehalten sind, und solche mit einer eher rockigeren, riff-orientierten Ausrichtung, als es im schwarzmetallischen Bereich Gang und Gäbe ist. In die erste Kategorie fallen beispielsweise "The Sentinel" (hat mit dem gleichnamigen Priest-Klassiker nix am Hut) oder "He, The Destroyer" - Fans von Darkthrones Under A Funeral Moon oder frühen Enthroned kommen hier auf ihre Kosten. Liebhaber der thrashig ausgerichteten Black Metal-Fraktion (vgl. etwa Negator oder Nocturnal Breed) werden dagegen eher in Form von Songs wie "Old Bones" oder "Dying In The Cold" (wobei hier auf Blasts nicht verzichtet wird) fündig. Den im abgesteckten Rahmen vorhandenen Abwechslungsreichtum untermauert Thorns mit den Nummern wie dem sich zäh dahin wälzenden "Worms And Silence" und dem auf einem penetrant ausgespielten Mainriff basierenden "The Illusion Of Control", dessen minimalistische Unterstrukturiertheit jedoch ganz im Dienste des Songs steht und damit wunderbar funktioniert.
Überhaupt beschleicht einen durchgehend das Gefühl, dass hier nicht wild und willkürlich drauf los geballert wird, sondern die stilistischen Unterschiede eingesetzt werden, um inhaltlich zu vermitteln und atmosphärisch klare Abgrenzungen vorzunehmen. Von daher darf man The Eerie Sound Of The Slow Awakening ein "ziemlich gut gelungen" attestieren.
Fuxx
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