Review

Gladenfold aus Finnland existieren bereits seit rund elf Jahren, bringen aber erst jetzt ihr Debutalbum heraus. Gut Ding will Weile haben also?
Nunja, teils ja, teils nein. Zum einen tut sich die Band mit dem in schönen Pastelltönen gehaltenen Cover mit Schmetterlingen wahrlich keinen Gefallen, assoziiert man damit dann doch etwas Kitsch und arges Keyboardgedöns. Und der Opener "Fate Escape" (nach dem fast dreiminütigen Intro "From Dusk...") schlägt dann auch gleich diese Richtung ein, so dass man fast schon zum Insulin greifen muss, um der Süße Herr zu werden. Doch dieser Eindruck ist nicht von allzu langer Dauer, der Rest der Scheibe kommt wesentlich verträglicher durch die Boxen. Die fünf Jungs aus Finnland zelebrieren ein Mischung, die man am besten als eine Art Melodic Fantasy Death Metal beschreiben könnte. Also quasi Children Of Bodom treffen auf Catamenia treffen auf Blind Guardian. So in etwa. Wobei mich speziell der klare Gesang von Esko Itälä an Blind Guardian erinnert. Die Vocals werden sehr variabel eingesetzt, von schwarzmetallischem Keifgesang über Growls bis hin zu kraftvollem Klargesang und auch Chören reicht hier die Palette. Hat man also den Opener erstmal überstanden, zeigen Gladenfold, was sie wirklich drauf haben. Hier und da blitzten zwar durchaus die Keys mal mehr, mal weniger durch, erreichen jedoch nicht mehr das Niveau des Openers. Auch die Geschwindigkeitsbandbreite lässt wenig Wünsche offen, wobei sich die Finnen in den oberen Bereichen am wohlsten fühlen.
Fans von den genannten Catamenia und Blind Guardian, die sich eine Mischung beider Bands vorstellen können oder schon immer mal wissen wollten, wie sich diese Mixtur anhört, sollten den Finnen ein Ohr leihen.

Ray

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