Review
Hellfire - Requiem For My Bride
Was Neues von unserem EU-Nachbarn Polen: Nach einer Debut-CD und einer Single-Auskopplung präsentieren die vier Osteuropäer um Hellfire ihr zweites Album Requiem For My Bride. Den Stil bezeichnen sie selbst als Technical Power/Speed Metal...
Zunächst führt eine Dame in polnisch eingefärbtem Englisch den Hörer in das ihn Erwartende ein, und das ist nicht Gutes. Sorry: Auch wenn stolz verkündet wird, einschlägig bekannte Metalmag-Größen hätten Hellfire noch im Jahr 2003 astreine Erfolgsaussichten prophezeit, dürften sich diese mit Requiem For My Bride in Luft auflösen. Man mag gar nicht wissen, welche arme Braut gemeint ist, die dem urplötzlich und gellend kreischenden Sänger Tomasz Twardowski zuhören muss. Der dröhnt mal in warnendem, mal beschwörendem Ton ins Mikro und schlägt dann völlig überraschend unerträgliche Töne jenseits des Verkraftbaren an. Um es bildlich zu sagen: Twardowski mutiert innerhalb weniger Songsekunden vom düsteren Propheten zur bösen keifenden Hexe. Das Ganze vor tempomäßig zu häufig wechselndem Klanghintergrund. Das läßt den Sound zwar musikalisch reif, aber in Kombination mit dem Gesang seltsam unausgegoren wirken. Hier scheiden sich die Geister! Ob sich damit ein Publikum gewinnen lässt, das länger als drei Minuten zuhören mag, ist fraglich.
Der Titel Requiem For My Bride und das Cover einer blutige Tränen weinenden Frau ließen allenfalls noch Anklänge an Gothic Metal erhoffen. Letztlich ist beides ein Beispiel dafür, wie sehr das Äußere in die Irre führen kann. Nach dem bekannten Motto: Außen hui, Innen...
Liz
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