Review
The Amity Affliction - Let The Ocean Take Me
VÖ: 06. Juni 2014
Zeit: 41:55
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.theamityaffliction.net
Let The Ocean Take Me ist bereits das vierte Album der Australier The Amity Affliction, die in der Vergangenheit schon einiges an Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnten.
Nachdem bei der letzten Tour durch die USA Sänger Joel Birch beinahe an einem Schlaganfall starb, nahm er das als Anlass, direkt das Erlebnis musisch umzusetzen und das ist ihm extrem geil gelungen. Der Opener "Pittsburgh" gehört für mich zu den Top-Songs des Jahres. Von Beginn an kann der Sound komplett überzeugen, der richtig fett aus den Boxen kommt. Aber auch der Facettenreichtum, die kompositorischen Ideen, deren Umsetzung und der Mix aus Harmonie und Aggression passen perfekt. Einfach ein ein echter Knaller.
Wenn es auf dem Album annähernd so weitergegangen wäre, hätte ich mein Album des Jahres gefunden. Leider baut Let The Ocean Take Me danach doch ziemlich ab. Auch wenn die restlichen Songs nicht per se schwach sind, der Sound großartig bleibt, so fehlt es an Abwechslung, an der Spannung, die im ersten Song aufgebaut werden konnte. "Don't Lean On Me" ist ein gutes Beispiel dafür. Eingängige Melodien, typische Breaks und sonst nicht viel. Das ist genau der Post-Hardcore, wie ich ihn von zig anderen Bands in ähnlicher Qualität oder sogar besser zu hören bekomme. Der kreative Moment von "Pittsburgh" findet sich hier nicht wieder.
Dass die Qualität vorhanden ist, zeigen sie in Songs wie "Never Alone" oder "Give It All". Gerade der zweitere kann mich zum Ende des Albums noch einmal voll mitreißen.
Das Album ist ohne Zweifel gut, aber es hätte hervorragend sein können. "Pittsburgh" werde ich sicherlich noch etliche Male genießen.
Sophos
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