Review
Tak Matsumoto Group - TMG I
VÖ: 08. November 2004
Zeit: 58:11
Label: Frontiers Records
Homepage: www.bz-vermillion.com/tak
Im Prinzip hört sich das alles ja ganz gut an. Tak Matsumoto, ein japanischer Gitarrist, der zu Hause zu den kommerziell erfolgreichsten Rockmusikern zählt, will endlich auch mal außerhalb des Landes der aufgehenden Sonne sehen, was geht. Zu diesem Zweck sucht er sich eine auf dem amerikanischen Parkett gewandte Mannschaft und packt das Ganze unter dem Label Tak Matsumoto Group zusammen. Hat seinerzeit für Michael Schenker ja auch funktioniert. Für sein Projekt kann Tak-san eine recht imposante Belegschaft engagieren: die Vocals steuert der ehemalige Mr. Big-Sänger Eric Martin bei, den Bass bedient der Night Ranger-Veteran Jack Blades und am Schlagzeug hauen alternativ der Ex-Foreigner Brian Tichy und der Lenny Kravitz-Drummer Cindy Blackman auf die Kessel.
Diese Kombination gibt natürlich die Richtung vor: hier gibt es radiotauglichen, melodischen Hard Rock der Marke Mr. Big, Night Ranger und Loverboy, komplett aus der Feder von Matsumoto selbst. Dabei stellt sich der Gitarrist weniger mit ausgedehnten Soli als mit oft japanisch angehauchten Melodien und Riffs in den Dienst des Gesamtwerks – was auch den Hauptreiz des Albums ausmacht.
Für die ersten Nummern, darunter die Single "Oh Japan – Our Time Is Now", funktioniert diese Mischung wunderbar. Hier gibt es schönen, sicherlich kommerziellen, aber immer intelligent gemachten Rock mit teils überraschender Gitarrenarbeit, wobei "Kings For A Day" oder "I Know You By Heart" besonders hervorstechen.
Mit weiterem Fortgang der Scheibe schleichen sich aber zunehmenden Füller ein, die den Gesamteindruck durch uninspirierten, typischen Ami-Rock unnötigerweise nach unten ziehen. Vielleicht wäre eine etwas geringere Spieldauer und eine sorgfältigere Songauswahl besser gewesen? So aber stehen neben immer wieder originellen Nummern mit fernöstlichem Flair (Anspieltipps z.B. "The Greatest Show On Earth", "Train, Train") oder funkig-reggae-haften Anflügen ("My Alibi") eben Langweiler, die an schwache Momente von White Lion und Great White erinnern. Mit dem Abschluss "Never Goodbye" stellen TMG aber dann noch mal klar, das sie viel mehr draufhaben als die 08/15-Liedchen, die sie leider auch auf ihr Debüt genommen haben. Unterm Strich steht eine Band, die mehr auf ideenreiche Qualität als anspruchslose Quantität setzen sollte. Als Erstling vielversprechend, aber noch durchwachsen.
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