Review
Sebastian Bach - Give 'Em Hell
VÖ: 18. April 2014
Zeit: 51:06
Label: Frontiers Records
Homepage: www.sebastianbach.com
Ob bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt, aus freien Stücken oder von gewieften Journalisten heraus gefordert - ex-Skid Row-Frontröhre Sebastian Bach hat es geschafft, irgendwie stets medial präsent zu bleiben. Die Zusage-Absage-Wiederzusage fürs Bang Your Head ist nur ein Beispiel dafür, warum Bach mittlerweile den fraglichen Ruf einer Rock n‘ Roll-Diva inne hat. Nun ja, man kann zu dem ganzen Medienzirkus stehen, wie man will, an den herausragenden Entertainer-Qualitäten des Sängers ändert dies nichts - genauso wenig an der Tatsache, dass die ersten beiden Skid Row-Platten einfach Meilensteine der Metal-Historie sind. "Let the music do the talking!" dürfte sich Bach gesagt haben, als er Steve Stevens, John 5, Duff McKagan, Devin Bronson und Bobby Jarzombek zusammen trommelte, um sein neues Album einzuspielen, welches den Titel Give ‘Em Hell trägt und summa summarum den mit den Soloscheiben des Sängers eingeschlagenen Weg weiter führt.
Bis auf die unverwechselbare Stimme Sebastian Bachs (allerdings mit Abstrichen; s.u.) erinnert (leider?) nur noch wenig an die ruhmreiche Skid Row-Vergangenheit - gewollt? Ungewollt? Stücke wie "Harmony" oder "Gun To A Knife Fight" stellen demgegenüber recht bissige Rotzrocker dar, während etwa "Dominator" oder "Disengaged" in den Strophen überaus heavy nach Priest der Ripper-Phase klingen. Yep, ein echtes Metal-Album ist die Scheibe in jedem Fall! "Taking Back Tomorrow" verarbeitet gar Machine Head-Schnipsel oder "Temptation" recht gelungen Black Label Society-Versatzstücke. Produziert von Bob Marlette bleiben soundtechnisch keine Wünsche übrig, jedoch will sich über die zwölf Stücke hinweg irgendwie nicht der Aha-Effekt einstellen. Fehlt der eine oder andere Überrefrain? Liegt es daran, dass Bachs Stimme früher viel kraftvoller (es gab eine Phase, da konnte keiner ihm das Wasser reichen), vor allem in den höheren Lagen (vgl. etwa den Titeltrack) daher kam?
Das Album hat seine Momente, die Gitarristen brillieren teilweise, die Songs sind stimmig komponiert und dennoch reicht es gerade zu knappen vier Punkten, da der Funke leider auch nach mehrmaligem Hören nur schleppend überspringen will.
Fuxx