Review
Grenouer - Blood On The Face

VÖ: 10. Mai 2013
Zeit: 42:53
Label: Mausoleum Records
Homepage: www.grenouer.com
Lang ist's her, seit dem letzten Grenouer mit Lifelong Days ein letztes großes Lebenszeichen von sich gegeben haben. Auch Blood On The Face erreicht uns nun mit fast einem Jahr Verspätung. Vom damaligen Lineup sind inzwischen nur noch Sänger Ind und Gitarrist Motor dabei und auch in Punkto Plattenfirma hat man einen Schwenk von Locomotive zu Mausoleum Records gemacht.
Dabei bleibt es aber nicht, denn auch stilistisch holen Grenouer zum großen Rundumschlag aus, schneiden alte Zöpfe ab und präsentieren sich in runderneuerter Form. Dabei stimmt zunächst das etwas Annihilator-lastige Cover auf deftige 40 Minuten ein, doch innen drin schaut's anders aus. Auffälig ist zunächst der fette Sound der Scheibe, den das illustre Produzententeam um Dualized & Eddy Cavazza (Mnemic), Anssi Kippo (Children Of Bodom) und Joonas Koto den Russen gezimmert hat und der von Mika Jussila im Finnvox Studio gemastert wurde. Fette aber klare Gitarren, wuchtige Drums, pumpender Bass und ausdrucksstarker Gesang schallen hier aus den Boxen. Moderner Alternative Rock wird hier gezockt und das richtig gut. Die Songs zeichnen sich allesamt durch einen gewissen Ohrwurmcharakter aus, woran Inds Gesang wesentlich schuld ist, aber auch die Gitarren und Rhythmusfraktion weiß sich mit Melodie und dickem Groove im Gehirn festzusetzen. Lediglich die Rap-Passagen in "Midday Show" finde ich "unglücklich", ansonsten lässt sich über Blood On The Face nichts Negatives berichten.
Als Anspieltipps seien an dieser Stelle das eingänige "Sands of Silence", das ruhige "Golden Years" und das Groovemonster "Last Stop" genannt. Wer auf moderne alternative Rock Klänge steht oder Einblick in die russische Rock-Szene bekommen möchte, der wird mit Blood On The Face von Grenouer bestens bedient!