Review
Ulver - Messe
VÖ: 27. September 2013
Zeit: 44:47
Label: Kscope
Homepage: www.jester-records.com/ulver/ulver.html
Die Norweger Ulver haben in ihrer inzwischen 20-jährigen Karriere durchaus den ein oder anderen Kurswechsel vollzogen, was es dem ein oder anderen Hörer wohl nicht gerade leicht macht, ihnen auf ihren verschlungenen Pfaden konstant zu folgen. Denn wenn es eine Konstante bei Ulver gibt, dann ist es das Unkonstante. Im Laufe ihres Werdegangs haben sie sich wohl die Freiheit erspielt, tun und lassen zu können, was sie wollen, wann sie wollen, wie sie wollen.
Messe I.X - VI.X stellt da keine Ausnahme dar, denn auch hier nehmen sich Ulver alle Freiheiten heraus. Herausgekommen ist ein... tja, wie soll man dieses Machwerk denn nun eigentlich bezeichnen??? Neo-Klassik? Ambient? Avantgarde? Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters und irgendwo in der Schnittmenge der genannten Genres. Eines ist sicher: Mit Metal hat die Messe nichts, aber auch rein gar nichts am Hut. Nehmen wir das Anfangsstück "As Syrians Pour in, Lebanon Grapples with Ghosts of a Bloody Past", das mit über elf Minuten gleichzeitig das längste Stück des Albums ist: ein tiefes Dröhnen schwillt langsam, aber stetig an, wird durch Waldgeräusche abgelöst wobei im Hintergrund Kriegsgeschehen sachte zu hören ist, ehe eine fernöstliche Melodie ihren Anfang nimmt, anschwillt, verstummt und von sachten Klängen abgelöst wird. Auch vor machen Sample-Einspielungen wird nicht Halt gemacht, so dass man streng genommen nur von Musikstücken denn von Songs sprechen kann. Hinzu kommt, dass man sich fast gänzlich auf die Kraft der Musik verlässt, Texte findet man nur rudimentär. Das Ganze macht die Messe zu einem wahrlich schwer verdaulichen Scheibchen, genau richtig für die eigenen depressiven Stunden in dieser Jahreszeit. Mir ist das Ganze jedoch auf Dauer zu abgedreht, eine Wertung verkneif ich mir.
Ohne Wertung
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