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Review
Mortician (US) - Chainsaw Dismemberment (2-LP)
Mortician. Eine Band, die polarisiert. Für die einen der Gralshüter des Trümmer-Genres, für die anderen unterirdisch stumpf und stinklangweilig. Aber egal, ob man sie mag oder hasst, man muss ihnen immerhin zugestehen, eine eigene Nische geschaffen zu haben und diese relativ erfolgreich zu besetzen. Ich persönlich kann das, was das Duo fabriziert, zwar nicht wirklich ernst nehmen, einen gewissen Unterhaltungswert aber kann ich durchaus feststellen.
Ob jetzt allerdings eine Neuauflage des 99er Werkes Chainsaw Dismemberment wirklich existenziell ist, wage ich doch etwas zu bezweifeln. Vergriffen war das ursprüngliche Werk meines Wissens nämlich nicht und eine soundmäßige Überholung scheint auch nicht stattgefunden zu haben. Stattdessen wird das Werk halt als Doppel-Vinyl mit Klappcover, Poster und einem Artwork auf Seite vier der Platte veröffentlicht. Das mag vielleicht nett aussehen, aber wie soll ich das beurteilen oder gar bewerten, wenn mir nur die mp3-Tacks zur Rezension vorliegen und nicht das, was die Neuveröffentlichung wohl vom Original unterscheidet? Genau, gar nicht! So belasse ich es denn auch mit einem allgemeinen Urteil über die gebotene Musik.
Die ist für eine kurze Zeit sogar leidlich unterhaltsam, fängt aber nach spätestens zehn Minuten an, recht eintönig zu werden. Hier sind die häufig eingestreuten Schnipsel aus irgendwelchen obskuren Splatter-Filmen sogar mal sinnvoll, denn sie lockern das doch sehr eindimensionale Gerumpel doch etwas auf. Ansonsten gibt es Tiefstton-Riffing, einen omnipräsenten Blast-Computer und Geröchel, das eher aus einem Anus als einem Hals gekrochen zu sein scheint. Klanglich geht das Ding sogar ganz in Ordnung und über die Spieldauer kann man auch nicht meckern.
Das Ding ist durch und durch Mortician und wird somit niemanden neu gewinnen, aber auch keinen abschrecken, der eh auf die Kapelle steht. Aber der wird die Scheibe wohl eh schon haben und ob sich eine Neuanschaffung lohnt, kann ich, wie schon weiter oben ausgeführt, nicht mal ansatzweise beurteilen. Somit enthalte ich mich mal ganz dezent einer Wertung...
Hannes
Ohne Wertung