Review
Outshine - Prelude To Descent
Göteborg kann nicht nur Death Metal, es kann auch Dark Rock. Zumindest weigern sich Outshine, dem klassischen Bild des Göteborg-Musikers zu entsprechen, und machen lieber auf dunkel und melodisch.
Prelude of Descent heißt das vorliegende Werk, ist nach Until We Are Dead das zweite Werk und will mit Groove und Atmosphäre den Zuhörer überzeugen. Kommen wir zu den guten Seiten: Der Sound ist sehr passend zur gewählten Musikart angenehm dunkel, kommt mit Druck aus den Boxen, dem Schlagzeug mag an der einen und anderen Stelle die letzten Prozente fehlen, dafür klingen die Gitarren richtig knackig. Angenehm sind auch die Melodien und Riffs, die an einigen Stellen stark an Genre-Größen (z.B. der Beginn von "I Was Nothing" an Evanescence) erinnern.
Woran Outshine arbeiten können, sind der Gesang, der für die dunkle Seite des Rocks zu gewöhnlich klingt, zu wenig zum sonstigen Stil passt. Erlend Jegstad hat eine richtig gute Rock-Stimme, die aber gerade in den ruhigen Momenten einfach gegen eine Ausdrucksstimme wie die von Mario AndrijaÅ¡evie (Indigo Child) nicht ankommt. Es fehlt an der Atmosphäre, die die Musik hingegen gerne erzeugen möchte. Auch an den großen Ideen können sie arbeiten. Die einzelnen Songs sind gefällig, aber nachdem der Song ausgeklungen hat, ist er auch weg. Es bleibt nichts hängen, es fehlt das Verlangen, das Album ein weiteres Mal durch die Boxen zu jagen.
Outshine bietet Licht ("I Was Nothing", "Falling") mit viel Schatten (u.a. "Addiction", "My Definition"). Schatten mögen dem Musikgenre angenehm sein, leider tragen sie nicht zum Hörgenuss bei.
Sophos