Review

Aynsley Lister sieht ein bißchen aus wie David Duchovny, spielt Gitarre und singt und legt in dieser Eigenschaft mit Home sein bereits zehntes Album vor. Wenn zumindest ich von dem Herrn noch nie etwas gehört hatte, so mag das daran liegen, dass das nicht so ganz unsere Baustelle ist. Listers Sound gehört, obwohl der Herr aus England stammt, eher in den Bereich Blues/Southern, aber nachdem der alte Knabe schon im Vorprogramm von Lynyrd Skynyrd auftrat, passt das doch so einigermaßen.

Die insgesamt zwölf Nummern auf dieser Scheibe wissen teilweise durchaus zu gefallen, weit weg von nervigem Genudel erschafft Lister mehr als nur hörbaren, erdigen Bluesrock, der insbesondere in den ersten Stücken wie "Home", "Broke" oder "Insatiable" auch ins Tanzbein fährt. Insgesamt scheint er sich ein Hobby daraus zu machen, Songs nur mit einem Wort zu betiteln, was bei "Free", "Sugar", "Possession" und "Impossible" auch trefflich gelingt. Auch textlich begnügt er sich nicht mit den üblichen Blues-Themen (Frau weg, Hund tot, und sonst läufts auch nicht gut), sondern behandelt z.B. in "Broke" die Auswirkungen der Finanzkrise auf den allgegenwärtigen kleinen Mann (der ist ca. 1,65m groß und der Bruder vom Mann auf der Straße, der auch oft herhalten muss).
Auf die gesamte Strecke fällt jedoch das Manko auf, das zumindest mir den Zugang zu diesem Gerne erschwert - die Variationsbreite fehlt dann doch etwas, es bleibt nichts sofort hängen, das man immer wieder hören möchte. Aber das ist nun mal Geschmacksfrage.

Holgi

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