Review
Roxin Palace - Roxin Palace
Roxin' Palace aus Vajont, Italien versuchen auf ihrem selbstbetitelten Debut einerseits die Vibes solcher 80er-Größen wie Skid Row oder Bulletboys in die Neuzeit zu transportieren, andererseits jedoch solchen Combos, denen genau das bereits gelungen ist - allen voran in diesem Fall Hardcore Superstar - nachzueifern. An dieser Stelle muss einmal gesagt werden: um heutzutage im Sleaze Metal/-Rock Bereich Fuß fassen zu können, bedarf es eines hohen Wiedererkennungswerts und außerordentlicher Fähigkeiten als Musiker bzw. Songschreiber. Denn momentan versuchen zig Bands auf den von Schweden aus angeschobenen Zug aufzuspringen, sodass der Markt fast schon unübersichtlich wird.
Musikalisch ist bei Roxin' Palace alles im Lot, die Songs selbst bergen jedoch zu wenig Überraschungseffekte und hinterlassen alles in allem nur selten eine eigene Note. Ausnahmen bilden dabei die Düster-Ballade "Gothic L.A.", das ein wenig an "Dr. Feelgood" erinnernde "We Are Loosing Both" und die Abschlussnummer "Tears On The Road", das mit recht interessanten Gesangsmelodien und feinen Gitarrensoli-Einsprengseln daher kommt. Sänger Axel Lessio macht eigentlich auf der ganzen Scheibe einen meist ordentlichen Job, leider wurden die Vocals jedoch weit in den Vordergrund gemixt, was den Hörgenuss durchaus schmälert.
Potential ist Roxin' Palace zwar nicht abzusprechen, ob es allerdings reichen wird, sich in der mittlerweile hart umkämpften Sleaze-Szene durchzusetzen, muss die Zeit zeigen. Eine Schippe drauf legen sollten die Italiener jedoch, vor allem im songwriterischen Bereich, in jedem Fall und so bleiben letztlich nur drei Punkte mit Tendenz zu vier zu vergeben.
Fuxx