Review
Frostland Darkness - Ad Moriendum Dei Gratia
Aus Finnland kommt dieses Ein-Mann-Projekt (ins Leben gerufen 2009) in meinen heimischen CD-Schacht geflogen. Bei Ad Moriendum Dei Gratia handelt es sich bereits um das zweite Album, dem das Debut 2010 voraus gegangen ist. Die Informationen über Mantus Nord, dem Kopf hinter Frostland Darkness, sind ansonsten mehr als spärlich, also lassen wir einfach mal die Musik für sich sprechen. Hier wird einem die Zeile mitgegeben, dass die Musik nichts für Kinder oder schwache Menschen ist. Na, das klingt doch nach einer gar prächtigen Steilvorlage.
Aber so schlimm, wie befürchtet, gestaltet sich Ad Moriendum Dei Gratia dann doch nicht, so dass die nach einem Verriss dürstenden Fingerchen schnell in halbwegs andere Bahnen gelenkt werden müssen. Geboten wird kalter, ungestümer Black Metal der ganz alten Schule. Wobei hier nicht nur blind drauf losgeholzt wird, das Tempo wird oft variiert und alle Geschwindigkeitsvariationen von Doom (Regionalbahn? - Kara) bis ICE kommen auch einmal zum Zug. Dazu keift-kreischt sich der gute Mantus Nord in seiner Muttersprache die Seele aus dem Leib, so wie es sich für räudigen Black Metal gehört. Die Produktion, die ganz klar im Untergrund verwurzelt ist, tut ihr Übriges dazu (also Bässe raus, Höhen rein). Fast könnte man meinen, man ist in einer Zeitmaschine und wurde ein paar Jährchen in die Vergangenheit katapultiert. Etwas alte Darkthrone hier, etwas alte Burzum mit seinen hypnotischen Riffwiederholungen da. Genau das ist es irgendwie auch, was mich hier doch etwas stört. Ich sehe wahrlich keinen Grund, warum man sich zwingend diese Scheibe zulegen sollte, denn es wird nichts geboten, was nicht schon zig andere Bands aus Skandinavien vorher schon abgeliefert hätten. Die meist (fünf der sieben Songs liegen über der sechs-Minuten-Grenze) überlangen Songs tragen ihr Übriges dazu bei, dass die Chose stellenweise doch recht langatmig wirkt.
Tja, bin weder zu schwach, noch zu jung, noch ist die Musik zu stark.