Review
Entera - The War Goes On
Ganz und gar keine Unbekannten in der Szene sind die Nürnberger Thrash-Urgesteine Entera, die mit The War Goes On ihre bis dato fünfte Langrille unters Volk bringen. Gegründet bereits 1990 von Bandchef Carsten Lutter (Voc., Bass) fällt auf, dass zwischen den einzelnen Scheiben jedoch immer mindestens drei Jahre lagen. So ließ auch der Nachfolger von Daily Terror (2008) vier Jahre auf sich warten - wohl geschuldet den vielen Besetzungswechseln innerhalb der Band. Heute zocken bei Entera neben Lutter Jürgen Obernolte (Git., seit 2009) und Iain Finlay (Drums, ex-Running Wild; seit letztem Jahr; auf der Platte ist jedoch Martin Kainbacher zu hören).
Entera bieten auf The War Goes On schnörkellosen Thrash mit nuancierten Death-Einflüssen, wobei in dem einen oder anderen Song - etwa dem Opener "The Better Past", "Mobile Pit" oder dem vertrackteren "Old And Useless" durch die Gangshouts Fingerzeige in Richtung Crossover-Thrash a'la D.R.I. oder S.O.D. ergehen. Am ehesten lassen sich Entera vielleicht mit At War oder dann und wann Intruder vergleichen.
Die Songs ballern recht roh und dadurch derbe aus den Boxen, was jedoch nicht heißen soll, dass hier eine schwache Produktion vorliegt; ganz und gar nicht. Der spartanische Charakter ist gewollt und erweist sich als überaus geeignet, die einzelnen Tracks in ein passendes Soundgewand zu kleiden. Hervor sticht hierbei die Bassarbeit, die dem Album zur Gänze die nötigen Arschtritte verpasst. So finden sich auf The War Goes On ein paar absolut gelungene Nummern: "Human Of Glass", das irre, an Anthrax' Platte Persistence Of Time erinnernde "He Has Not All Pickets In His Fence" oder die In-Your-Face-Abschlussnummer "Death Will Visit You Too" seien neben den oben erwähnten als Anspieltipps zu nennen.
Runde Sache, wenn auch dann und wann die Gitarren im Rhythmus-Gewitter ein wenig zu kurz kommen.
Fuxx