Review
Voodoo Six - Songs To Invade Countries To
Bisweilen hat man einen schweren Stand, so etwa wie diese Herren letzten Dienstag, als sie das einzige waren, was einige tausend Harrende vom Objekt der Begierde (in unserem Falle Iron Maiden) trennten. Obwohl ich bei meiner These bleibe, dass Vorgruppen so unnötig sind wie Salatschleudern und Sockentrenner, konnten mich Voodoo Six zumindest in der Form zur Achtung nötigen, als ihr Rock durchaus anhörbar war und auch mit einer Zeile ("when the ship goes down, you either sink or swim") im Gedächtnis hängen blieb.
Also schnappen wir uns die Gelegenheit, das Ganze mal in Ruhe und Gänze anzuhören, doch sehr gerne. Siehe da, der moderne Rock, den die Herren um Gitarrist Chris Jones fabrizieren, läuft in der Tat äußerst beeindruckend aus den Boxen. Mit einigen 70er-Vibes, die aber nie ins Nervige abdriften, gibt es atmosphärischen, teilweise bluesigen Hard Rock mit überzeugenden Kompositionen, stimmigen Riffs und vor allem eingängigen Refrains. Die ersten vier Nummern "Falling Knives", "All That Glitters", "Lead Me On" und vor allem das eingangs schon erwähnte "Sink Or Swim" sind famos und bestechen nicht zuletzt durch die markante Stimme von Shouter Luke Perdie, der auch beim Gig in der Festhalle schon durch beachtliche Bühnenpräsenz glänzte. Dass sich Meister Steve Harris selbst dazu hinreißen lässt festzustellen diese Scheibe sei "a cracking new album with real promise", kann da kaum verwundern. Auch wenn die kreative Puste bei den folgenden Tracks etwas ausgeht, können die letzten drei Nummern dann doch wieder das Ruder herumreißen, womit am Ende ein mehr als nur beachtlicher Beitrag zum Thema Rock made in Britain steht (und jetzt Vorsicht, Freunde, ihr wisst, wie schnell in England der Newcomer zum has been wird, man denke nur an The Darkness...)
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