Review

Das vierte Album von Arrayan Path nennt sich "IV: Stigmata". Es ist als Konzeptalbum aufgebaut und hat die Religion als Thema. Passend zum Thema sind die Kompositionen etwas düsterer angelegt, dennoch sind es gerade die Melodien und die Atmosphäre der Songs, die voll überzeugen können.

Arrayan Path halten sich nicht mit Intros auf, sondern legen direkt mit dem Opener "Clepsydra" los. Episch, melodisch und mit ordentlich Power beginnen E-Gitarre (Socrates Leptos), Bass (Paris Lambrou) und Schlagzeug (Stefan Dittrich). Das Keyboard (George Kallis) trägt einen gewaltigen Teil zu den epischen Melodien bei, aber was absolut herausragt, ist der Gesang von Nicholas Leptos. Seine Stimme bindet mich von der ersten Sekunde an die Musik. Nicholas überzeugt mit einem großen Tonumfang, sehr viel Ausdruck und einfach purer Power. Die gesamte Qualität zeigt sich vom ersten bis zum letzten Track.

Der dritte Song "Midnight And The First-born Massacre" kann bereits genutzt werden, um sich selbst zu überzeugen, denn dieser ist auf der Labelseite www.pitchblackrecords.com als Stream angeboten. Er zeigt in beeindruckender Weise, wie dominant die Stimme von Nicholas ist, aber auch, wie sehr die Instrumente und insbesondere Socrates an der Gitarre befähigt sind, die Stimme zu tragen und so zu ergänzen, dass der Gesang erst richtig wirken kann.

Weitere große Stärken von Arrayan Path sind die Kompositionen, die jedem Song einen sehr eigenen Charakter verleihen und dennoch im Stil der Band bleiben. Ob schnell und geradlinig wie bei "The Bible Bleeds" oder episch as its best wie bei "The Storyteller" (das mich am Anfang stark an Falconer erinnert): jeder Song hat seinen Charakter, der zu den Lyrics passt. So denkt man selbst nach gut einer Stunde (inklusive den Bonsutracks), dass die Scheibe eigentlich nicht aufhören darf, denn man wird schlicht zu gut unterhalten.

Das Album wird sowohl als Download und auch als CD verkauft, wobei die CD einen Bonustrack, "Mystic Moon", enthält. Einen weiteren Bonustrack "Charming Paranoia" können sich alle Käufer der CD zusätzlich downloaden. Es lohnt sich in diesem Falle, die CD zu kaufen, denn die Bonus-Tracks sind keine reinen Füller, sondern richtig gute Songs, auf die man sonst verzichten muss. Besonders der zweite Bonustrack "Charming Paranoia" hat es mir angetan. Diese epische Ballade zeigt eine weitere Facette der Band, die die sonstige reichhaltige Varianz in den Kompositionen nochmals verstärkt.

Arrayan Path muss sich vor keiner Band im Bereich des epischen Power Metals verstecken. Für Freunde dieses Genres (Kamelot, Crimson Glory, Rhapsody und Co.) ist diese Scheibe ein klares Muss.

Sophos

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