Review
Minas Morgul - Ära
In ihrer inzwischen 15-jährigen Bandgeschichte brachten nun die Frankfurter ihr inzwischen fünftes Album auf den Markt.
Geboten wird wie bislang auch eine Mischung aus Pagan und Black Metal, die gut, aber auch etwas unauffällig reinläuft. Nach dem Intro schlägt das "Winterherz" schon mal treibende Töne an. Der Song ist im Midtempo gehalten und als Einstieg sehr gut geeignet. Flotter geht es da schon beim nachfolgenden "Leben" zu, bei dem man doch recht ordentlich auf Geschwindigkeit setzt, ohne jedoch in Blast-Parts zu gipfeln. Danach wird es bei der "Stimme In Mir" doch etwas arg sperrig, hier passen der Song und die Vocals von Rico stellenweise nur bedingt zusammen. Minas Morgul variieren zwar beständig ihr Tempo, ohne jedoch in die Extreme abzudriften, zu wohl fühlen sich die Jungs im Midtempo, was schnell und deutlich klar wird. Eigentlich schade, denn dadurch wirkt die Scheibe auf Dauer doch etwas langatmig.
Trotzdem ein gutes Album, das sicherlich seine Anhänger finden wird. Leider gelingt es Minas Morgul jedoch nicht, sich aus dem Meer der Pagan Black Metal-Bands entsprechend frei zu schwimmen. Eingebettet ist die Ära in ein druckvolles Klanggewand, das meiner Meinung nach ZU druckvoll geraten ist, denn die Drums bügeln alles nieder, was nicht rechtzeitig aus dem Weg gesprungen ist, sogar die Gitarren haben hier klar das Nachsehen, was sehr schade ist. Manchmal ist weniger einfach mehr. Dagegen bekommt man bei der angegebenen Spielzeit jedoch Value for money.