Review
Ihsahn - Eremita
VÖ: 18. Juni 2012
Zeit: 54:03
Label: Candlelight Records
Homepage: www.ihsahn.com
Zwei Jahre nach After schiebt Ihsahn sein inzwischen viertes Soloalbum nach. Und wie schon auf den Vorgängern muss sich der geneigte Hörer auf so einiges gefasst machen, denn Eremita ist, wie die bisherigen Releases, extrem progressiv und (neudeutsch) open-minded geworden.
Den Einstieg markert "Arrival", ein treibender Song, bei dem sich die noch folgenden komplexen Songstrukturen bereits andeuten. "The Paranoid" beginnt in bester, rasender Black Metal-Manier, wechselt dann aber runter ins Midtempo, nur um dann wieder ordentlich Gas zu geben. Der Song wechselt stetig das Tempo und wartet mit einem doch recht chilligen Refrain auf, der beim ersten Höreindruck nicht so recht zum Rest passen will, es dann aber doch tut. Damit nähert man sich langsam, aber sicher den experimentelleren Parts auf Eremita an. "The Eagle And The Snake" ist nicht nur mit etwas über neun Minuten der längste Song des Albums, hier tobt sich Mastermind Ihsahn recht ordentlich aus. Das Saxophon kommt erstmals zum Einsatz und sorgt mit seinen Eskapaden teils für jazzige Stimmung. Hinzu kommen die ruhigen spacigen Passagen, die den Song zum Erlebnis machen. Hier sind Scheuklappen definitiv fehl am Platz.
Eremita ist ein Wechselspiel der Stimmungen, harsche Eruptionen geben sich ein Stelldichein mit ruhigen, verträumten, spacigen Passagen, zerrissen von jazzartigen Einspielungen und Dissonanzen.
Musikalische Unterstützung hat sich Ihsahn für dieses Album diesmal bei Drummer Tobias Ornes Andersen (Leprous), Saxophonist Jorgen Munkeby (Shining-Norway), Gitarrist Jeff Loomis (ex-Nevermore), und bei den Sängern Devin Townsend, Einar Solberg (Leprous), und Heidi S. Tveitan (StarofAsh) geholt, um seine musikalische Visionen zu verwirklichen. Dieses Album braucht Zeit, viel Zeit.
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