Review
Revel In Flesh - Deathevokation
Das Label FDA Rekotz hat sich mittlerweile zu einer wahren Fundgrube an Underground-Perlen aus dem Death- und Grind-Bereich gemausert. Bandnamen wie Entrails, Blood Mortized und Dead sprechen da eine beredte Sprache. In die Reihe dieser Empfehlungen will nun auch ein Duo namens Revel In Flesh mit seinem Erstling Deathevokation vorstoßen.
Alleine die Namensgebung sollte den Adepten härteren Gemüses schon auf die stilistische Spur bringen, nennt sich der Zweier doch nach einem Song von Entombeds bahnbrechendem Debüt und der CD-Titel stammt von einem Track auf Dismembers erster Demo-Aufnahme. Die Marschrichtung ist hiermit schon mal abgesteckt, Schwedentod ganz alter Stockholmer Schule wird über eine gute dreiviertel Stunde zelebriert. Gut, dass da an den Reglern noch ein Mann namens Dan Swanö agiert, somit ist die Huldigung an die Anfangstage des Elchtodes komplett. Dabei klingt das Langeisen gar nicht angestaubt, die Abmischung ist wuchtig und drückend geraten und schreit geradezu danach, den Lautstärkeregler bis auf Anschlag zu drehen. Dann macht das Ding Laune und man kann auch deutlich heraushören, dass die Herren ihr Handwerk durchaus verstehen. Gut, Ralf Hauber (hier Haubersson genannt), der früher die Stahltrossen bei Immortal Rites zum Schwingen brachte, hat zwar eine für diese Mucke recht geeignete Stimme, kann aber auch nicht vermeiden, auf Dauer etwas gleichförmig zu klingen, aber ansonsten geht die Leistung der beiden Musiker durchweg in Ordnung.
Beim Songwriting bekommt der Hörer solide Genrekost vorgesetzt. Gerade in der ersten Hälfte der Scheibe findet man einige recht gefällige Ideen, die recht nett anzuhören sind. Für eine richtig gute Wertung aber fehlen die großen, die erinnerungswürdigen Songs und Momente, das Material ist solide und ohne Ausreißer nach unten, aber nach oben geht es da auch eher selten. Und das ist schade, denn Potential ist hörbar vorhanden, da wäre mit ein wenig mehr Geschick für große Momente wesentlich mehr drin gewesen.
Das soll beileibe nicht heißen, dass Deathevokation ein schlechtes Album wäre. Für den Freund ursprünglichen Todesstahls schwedischer Bauart gibt es weitaus schlechtere Optionen, sein Geld auszugeben. Aber an Perlen wie die bereits erwähnten Labelkollegen kommt das Debüt der beiden Schwaben nicht heran. Nichtsdestotrotz ein solides Album.
Hannes
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