Review
Engorgement - Excruciating Intestinal Lacerations
VÖ: 17. Juli 2012
Zeit: 23:12
Label: Comatose Music
Homepage: www.facebook.com/Engorgement
Bands, deren Namen den Begriff "gorge" enthält, haben bei mir ja schon mal per se einen Stein im Brett, man nehme nur Fragil-Kapellen wie diverse Disgorges als Beispiel. Und so wundert es dann auch nicht, dass die Briten von Engorgement denn auch beim alten Mann zur Rezension anstehen.
Die erst 2009 gegründete Brutal Death-Combo veröffentlicht dieser Tage ihr Debüt mit dem etwas sperrigen Namen via Comatose Music, einem Label, bei dem auch Trümmercombos wie Kraanium oder Prostitute Disfigurement eine Heimat gefunden haben. Die musikalische Marschrichtung sollte also klar sein: derbster Slam Death, ganz in der Tradition von Genregrößen wie Devourment oder den schon erwähnten Disgorge. Tiefstton-Riffs ergänzen sich auf einem Blastbeat-Teppich mit den üblichen Gurgel-Kotz-Rülps-Vocals zu einem recht gefälligen Gemetzel, die üblichen Splatter-Schnipsel fehlen natürlich auch nicht. Nichts Weltbewegendes, aber in seinen Grenzen recht effektiv und solide gezockt, könnte die Scheibe durchaus wohlwollend beim Schreiberling ankommen.
Ja, könnte, denn da gibt es zwei Sachen, die mich nicht nur stören, sondern richtiggehend sauer machen. Da wäre zuerst die richtiggehend grottige Produktion. So leise und kraftlos habe ich schon lange keine Scheibe mehr aus den Boxen winseln hören. Das mag möglicherweise an der bescheidenen Qualität des mp3-Promomaterials liegen, aber ich kann halt nur das bewerten, was mir zur Verfügung gestellt wird und das klingt, gelinde gesagt, scheiße. Und zweitens ärgert, nein, kotzt mich der Umfang der Veröffentlichung an. Ich erwarte im Blut- und Gedärmgenre mit Sicherheit keine Spieldauer von opulenten Ausmaßen, aber eine CD mit gerade mal 23 Minuten Spielzeit als Full Length-Album herauszubringen, ist nicht mehr frech, das ist unverschämt.
Sorry, auch wenn die Mucke selber recht passabel ist, unter diesen Umständen bleibt nur ein Verriss, ich fühle mich irgendwie verarscht. Finger weg!
Hannes
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