Review
Lifend - Inner Scars
VÖ: 11. Oktober 2004
Zeit: 48:53
Label: Cruz Del Sur Music
Homepage: www.lifend.org
Haben sich die Italiener zu Anfang ihres Schaffens noch auf das Covern von Moonspell, Dimmu Borgir und Edge Of Sanity verlegt, schieben sie nun ihr erstes Full-Length Album nach. Die Musik, die die junge Band auf Inner Scars verewigt hat, lässt sich grob als eine Mixtur aus Gothic und Black/Death Metal mit ein paar akustischen und symphonischen Einwürfen beschreiben. Soweit nichts außergewöhnliches. Boshaften Zungen werden jetzt sagen, dass einen x-ten Nightwish meets Dimmu Borgir Klon kein Mensch mehr braucht. Und eigentlich haben sie damit auch Recht.
Mit ein paar Überraschungen warten Lifend dann aber doch auf und ziehen sich aus dem "Nicht-Beachtet-Werden-Sumpf" heraus. Da ist zum einen das Saxophon, das wunderbar in die einzelnen Lieder integriert wurde und diesen einen schönen, ungewöhnlichen Touch gibt, und zum anderen der dreistimmige Gesang. Die beiden Hauptstimmen - weibliche Gothic Vocals und mal cleane, mal röchelnde männliche Parts - werden durch gutturale Growls des Bassers unterstützt. Durch dieses Dreierlei entstehen einige coole Effekte, die das oben stehende Vorurteil zurück drängen. Nimmt man dann noch die handvoll Riffs und Keyboardmelodien, die einen bei jedem Hördurchgang erneut überraschen, kommt doch noch ein ganz passables Album dabei raus.
Lifend liefern hier mit Sicherheit nicht das Überdebüt ab. Sie glänzen auch nicht durch neuartige Einfälle oder durch ein über alle Zweifel erhabenes Songwriting, schaffen es aber dennoch aus der Masse der Gothic-meets-Metal Combos hervorzustechen. Wer sich zu dieser Art von Musik hingezogen fühlt, sollte hier einmal ein oder zwei Ohren riskieren. Vielleicht überzeugt ihn diese Mischung ja.
JR