Review
Krawallbrüder - Blut, Schweiss & Keine Tränen
Vor 15 Jahren ins Leben gerufen, haben sich die Saarländer mit der Zeit eine gehörige Fangemeinde erspielt. Dass die frühen Vorbilder die Onkelz waren, ist sicherlich kein großes Geheimnis. Aus diesem Fahrwasser hat man sich aber zwischenzeitlich freigeschwommen, die grobe Marschrichtung ist aber geblieben.
Auf Album Nummer fünf der Bandgeschichte geht man recht knackig zu Werke und rennt damit offene Türen ein, denn nicht umsonst ist man hoch in den Charts eingestiegen. Gleich der Opener "Morgen Die Welt" prescht flott und mit einer gehörigen Portion Oi! nach vorne los. Textlich nimmt man ebenso wie damals die Onkelz kein Blatt vor den Mund, die Texte kommen ehrlich und aggressiv durch die Membrane. Verantwortlich hierfür ist Sänger/Leadgitarrist Pascal, der ziemlich angepisst zu sein scheint, jedenfalls kommen seine Shouts so rüber, und das ist auch gut so, verleihen sie den Krawallbrüdern doch einen gewissen Wiedererkennungswert, auch wenn er es manchmal etwas "zu" gut meint. Doch es geht auch etwas ruhiger wie das treibende "Soweit Die Flügel Tragen" eindrucksvoll zeigt, gespickt mit einer schönen Melodieführung. Hierfür scheinen die Brüder eh ein Händchen zu haben. Mit Melancholie gespickt ist "Der Den Du Heute Freund Nennst", hier wird Vergangenheitsbewältigung betrieben. Eine kurze Verschnaufpause, ehe es mit "Willst Du" wieder flott nach vorne weiter geht.
Die Zielgruppe dürfte klar sein, jeder der auf ordentlichen, ehrlichen Oi! Punk-Rock mit knackigen Gitarrenriffs steht kommt wohl kaum an den Krawallbrüdern vorbei.