Review
New Eden - Solving For X
Keine leichte Geschichte, die neue Scheibe Solving For X von New Eden zu beurteilen. Eigentlich als US-Metal-Veteranen mit Speed- und Thrash-Einflüssen bekannt gehen Luis Sandoval (Bass), Jimmy Schultz (Drums), der neue Sänger Rod Arias und Bandgründer und Gitarrist Horacio Colmenares, der bekanntlich auch bei den legendären Steel Prophet in die Saiten greift, neue Wege. Da der letzte Output Stagnant Progression jedoch bereits fast neun Jahre zurück liegt und Solving For X das Debut für Pure Steel Records darstellt, scheint eine gewisse Neuorientierung durchaus nachvollziehbar.
Statt US-Metal, der nur noch in Nuancen auftaucht, gibt es nun Power Metal der aggressiveren Sorte etwa im Stile von Powermad oder den ersten Iced Earth-Scheiben. Einen recht schlüssigen Vergleich könnte man, hört man sich zum Beispiel "Flames For Hades" oder "Unsolved Aggressions" an, auch mit Paradox, wie sie auf Heresy klangen, ziehen, was soviel heißt, als dass der Power- mit seinem Kumpan, dem Speed Metal, verquickt wird. Andererseits finden sich jedoch auch astreine Traditional Heavy Metal-Nummern wie "The Not Self" oder "Watcher", die gar an NWOBHM-Größen wie Elixir oder Saxon erinnern, auf der Scheibe wieder. Dazu gibt's bisweilen Sperriges wie das irre "Infecting The Lie", in dem komplexe Rhythmen in Doublebass-Gewitter aufgehen. Und um dem Ganzen noch mal eine komplette Kehrtwendung zuzufügen, wird am Ende mit "Three Words" eine ruhig ausswingende Nummer, recht lässig vorgetragen, auf die Scheibe gepackt.
Wie gesagt, beileibe nix, was man nur so nebenbei hören sollte. Großes Lob verdient dabei die druckvolle, glasklare Produktion und die Leistungen der Beteiligten an ihren Instrumenten. Also summa summarum eine recht interessante Platte, der sowohl Traditionalisten als auch Thrash-, Speed- oder Power Metal-Fanatiker ein Ohr leihen sollten.
Fuxx