Review
Sleeping Empire - Mutiny
VÖ: 12. März 2012
Zeit: 30:38
Label: Sounday
Homepage: www.sleepingempire.com
Sleeping Empire bezeichnen sich selbst Alternative Ethic Rock Band. Die Band wurde 2011 von Mitgliedern der Bands Thethereal und Metanoya gegründet. Das Repertoire besteht heute zum Teil immer noch aus Songs von Thethereal.
In dieser Band haben sich Menschen mit den unterschiedlichsten Wurzeln, die von Venezuela über Kanada und Frankreich bis in den Libanon reichen, zusammengefunden um eine sehr eingängige und schöne Mischung aus Rocksongs und Balladen zu kreieren. Zur Zeit wohnen und arbeiten die Musiker in Rom und stehen bei dem italienischen Label Sounday unter Vertrag.
Eines vorneweg: dieses Debütalbum ist kein Metalalbum und sicherlich nichts für die Fraktion der frosbyttenen und trven Stahlkrieger.
Wer allerdings offenherzig an diese CD herangeht, der kommt in den Genuss von wunderbaren Harmonien, getragenen Melodien und einer sehr schönen, allerdings unmarkanten Stimme. Der Sänger, Gitarrist, Songschreiber und Keyboarder Marco Yammine könnte auch in einem Musical mitwirken.
Die Gitarren variieren auf Mutiny von zurückhaltenden Akkorden und akustischem Sound über stark an Carlos Santana erinnernde Solos bis hin zu wilden Effektgerätekaskaden, bei denen mir sofort das Gitarrensolo von Rage Against The Machines "Killing In The Name Of" eingefallen ist.
Dieses Werk ist eine gute musikalische Leistung; der Bass ist mal dominant treibend, mal dezent im Hintergrund, die getragenen, balladesken Songs werden von Streichern, Klavier und viel akustischer Gitarre unterstützt und der Hörer wird mit komplexen Rhythmen und Songstrukturen auf Trab gehalten. Der Gesang wird hier und da mit Effekten bearbeitet und in dem Song "Pitiful World" gibt es sogar einen kurzen Sprechgesang. Man hört deutlich die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse der Bandmitglieder. Es fehlt allerdings ab und zu eine Überraschung in den Songs. Das Album plätschert stellenweise zu lethargisch vor sich hin, um wirklich zu überzeugen. Es wird dem Anspruch der Italiener, die die Einzigartigkeit ihrer Musik herausstellen und als Referenz Pink Floyd, Muse oder Ritchie Blackmore nennen, nur stellenweise gerecht. Wenn diese Band aber so weitermacht und ihren ambitionierten Sound weiter ausbaut, können wir uns auf richtig gute Musik freuen.
Insgesamt ein gut produziertes und durchaus empfehlenswertes Album, für all diejenigen die sich auch für gute Popmusik und Rockballaden begeistern können. Wer allerdings bei Worten wie "I Love You" sofort genervt umschalten muss und die wohl manchmal obligatorischen Balladen auf den Alben immer überspringt, wird auf diese Band verzichten können.