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Biohazard - Reborn In Defiance

Biohazard - Reborn In Defiance
Stil: Hardcore
VÖ: 20. Januar 2012
Zeit: 55:27
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.biohazard.com

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Ohne Frage sind Biohazard eine der einflussreichsten Crossover-/Hardcore-Bands der frühen 90er gewesen, wobei Diehards das Quartett aus Ex-Carnivore-Roadie Evan Seinfeld, Billy Graziadei, Bobby Hambel und Danny Schuler (so die Originalbesetzung) nie als "echten" Hardcore bezeichnen würden. Sei's drum, ihr Look, ihr Brooklyn-Pathos und vor allem die ersten drei Alben Biohazard, Urban Discipline und State Of The World Address gehören nach wie vor zum Besten überhaupt, was Anfang der 90er veröffentlicht wurde, und beeinflussten eine ganze Generation von Nachwuchs-Corlern und Hip-Hop-Metallern. Ohne die Vorarbeit von Biohazard hätte es die Metalcore-Bewegung wohl in dieser Form kaum gegeben. Der Rezensent erinnert sich an diverse schweißtreibende Auftritte der Band vor der Jahrtausendwende, bei denen es ihr stets gelang, vom ersten Akkord an das gesamte Publikum in Rage zu versetzen: Pogo-Parties par excellence zu Hits wie "Wrong Side Of The Tracks", "Shades Of Grey" oder "Tales From The Hard Side". Hambel verließ 1995 als erster die Band und schon das Album Mata Leäo (1996 als Trio eingespielt) fand kaum noch Beachtung. Der Absturz sucht seines gleichen. Vom absoluten Megaseller zum Act, der kaum noch mittlere Clubs zu füllen wusste. Diverse Alben mit wechselnder Besetzung und Reunion-Versuche folgten. Das dieser Tage erscheinende Reborn In Defiance wurde allerdings in der Originalbesetzung eingespielt, wenn auch Evan Seinfeld kurz nach den Recordings im Juni 2011 die Band (endgültig?) verließ.

Um es kurz zu machen: wenn Biohazard auf der Scheibe richtig Gas geben (und das geschieht öfter denn erwartet), blitzt dann und wann die Magie früherer Tage auf. So im Eröffnungstrack "Vengeance Is Mine", das gar an die allererste Scheibe erinnert, in "Reborn", in dem auch die typischen Hip-Hop-beeinflussten Parts im Refrain wohlig nostalgische Gefühle auslösen, oder in "Come Alive", das genauso in eben diesem von der Combo selbst erfundenen Stil marschiert wie Hölle. Doch finden sich auf der Platte auch einige recht atypische Songs wie das ruhigere (!) "Vows Of Redemption", bei dem man eher an Truppen wie Down oder Hellyeah, denn an Brooklyn-Hardcore denkt. Letztlich kommt der Fan jedoch auf seine Kosten, denn Material wie "Skullcrusher" (mit Tendenz in Richtung Hardcore-Punk), auch das darauf folgende "Never Give In" und allen voran "Countdown Doom" (das in Gänze den damaligen Überhit "Punishment" ins Gedächtnis ruft) sind letztlich alle klassischer Biohazard-Stoff.
Die Produktion schiebt (Biohazard-gemäß) ordentlich und so ist man schlussendlich doch ein wenig überrascht, dass der Combo noch mal solch ein gutes Album gelungen ist. Wenn auch Seinfeld streckenweise der Saft und die Kraft früherer Tage fehlt, macht die Scheibe fast durchweg Laune. Schade, schade, dass es die Band nicht geschafft hat, danach zusammen zu bleiben. Mit Reborn Defiance im Gepäck und in Originalbesetzung wäre ein sauberes Comeback durchaus im Bereich des Möglichen gelegen.

Fuxx

5 von 6 Punkten

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