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Nomad - Transmigration Of Consciousness

Nomad - Transmigration Of Consciousness
Stil: Death Metal
VÖ: 21. März 2011
Zeit: 40:41
Label: Witching Hour Productions
Homepage: www.nomad-band.com

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Bands aus Polen haben es oftmals schwer, vor allem, wenn sie im extremeren Sektor des Hartwurstgeschäftes tätig sind, werden sie doch unweigerlich mit Vader und Behemoth verglichen. Das mag zwar menschlich sein, ist aber vielen Kapellen aus unserem östlichen Nachbarland gegenüber ziemlich unfair. Auch Nomad haben mit solchen Problemen zu kämpfen und wenn man dann noch in Erfahrung bringt, dass an einer der Sechssaitigen ein gewisser Seth sein Unwesen treibt, fühlt man sich ob seiner Vorurteile doch glatt bestätigt.

Nur, um beschämt den Kopf sinken zu lassen, sobald der erste echte Song aus den Boxen schallt, denn mit besagten Vorzeige-Krachmaten haben Nomad außer ihrem Herkunftsland nur wenig gemein. Okay, auch dieser polnische Fünfer hat sich dem Todesblei verschrieben und lässt auch ein wenig schwarzmetallische Kälte in seine Songs einfließen, aber das war's dann endgültig mit den Parallelen, denn wenn Vader geradewegs vorpreschen, wo Engel furchtsam weichen und wo Behemoth hochkomplexe Klangkunstwerke zu schaffen versuchen, da zünden Nomad ein Feuerwerk an bösartiger, lauernder Kälte, die einen gewissen industriellen Touch nicht verheimlichen kann. Irgendwie gelingt es den Polen, gleichzeitig giftig und doch distanziert zu wirken, The Monolith Deathcult wären da eine Band, die mir einfallen würde, wenn ich die Atmosphäre der Stücke beschreiben sollte.

Was diese Tracks aber zu etwas Besonderem macht, ist nicht nur das jeweilige kurze Intro, das jeden Song einleitet, sondern auch ihr recht ungewöhnlicher Aufbau. Das typische Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Schema findet sich auf diesem Longplayer nicht, die Stücke werden in einer sehr gleichmäßigen, fast erzählerischen, Art und Weise präsentiert. Echte Spannungskurven findet man nur selten innerhalb der Lieder und trotzdem werden sie nicht langweilig, sondern entwickeln eine ganz eigene beschwörende Faszination. Ein klein wenig geht das auf Kosten der Abwechslung, aber dieses Manko lässt sich im ziemlich faszinierenden Gesamtkontext recht gut ignorieren.

Technisch gesehen handelt es sich bei dieser Scheibe um (im positiven Sinne) polnische Wertarbeit, vor allem die Gitarrenarbeit ist durchweg überzeugend. Und wenn auch Stimme und Sangesstil von Fronter Bleyzabel einiges an Gewöhnung verlangen, kann seine Art des narrativen Growlens (wenn es denn so etwas gibt) die Atmosphäre der Tracks überzeugend unterstützen. Produktionstechnisch bin ich eigentlich kein Fan der Hertz-Studios, aber bei dieser CD passt die fast schon klinische Abmischung wie die Faust aufs Auge, die Spieldauer geht in Ordnung und das Artwork ist sogar ein richtiger Hingucker geworden.

Das Album ist ungewöhnlich und sicher nicht jedermanns Sache. Mich hat es aber nach einer gewissen Zeit in seinen Bann gezogen. Schwerer Stoff, der durchaus lohnen kann.

Hannes

5 von 6 Punkten

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