Review
Svartby - Elemental Tales
Svartby heißt der ungestüme (und wohl auch etwas bucklige) Vetter Finntrolls aus dem schönen St. Petersburg, der 2008 mit Kom I Min Kittel zum ersten Mal sein Antlitz einem Publikum offenbarte und uns nun sein bereits drittes Studioalbum präsentiert. Elemental Tales heißt das gute Stück, auf dem sich vieles um das Thema Pilze dreht - Pilze und deren Wirkung auf Kobolde, die wiederum die Protagonisten dieses Albums und als solche auch in großer Zahl auf dem Cover zu begutachten sind. Der Titel sollte also mit einem gewissen Augenzwinkern gelesen werden. Und ebenso nicht absolut ernst zu nehmen ist sicherlich die musikalische Umsetzung dieses, zugegeben, elementaren Themas.
In jener Hinsicht hat sich im Hause Svartby auch nicht allzu viel geändert. Soll heißen: die vier Russen verpacken auch 2012 ihre witzigen Geschichten in flott gespieltem Folk Metal mit jeder Menge Humppa im Gepäck. Doch trotz satter Produktion und unüberhörbarem Spaß am Spiel muss man bei (ausnahmsweise einmal) ernsthafter Betrachtung schon erfahren, dass Svartby 1) nicht in der Lage sind, sich spürbar aus der großen Masse an Folk- und Pagan-Bands hervorzutun, und 2) in punkto Songwriting an das finnische Vorbild nicht anknüpfen können. Wer sich daran allerdings nicht stört, wird an Songs wie dem kauzig-rasanten "Scum From Underwater", den schräg-fröhlichen "Boulder Massacration" und "Flaming Balls" oder dem hymnischen "Sleepy Devils" sicherlich seine Freude haben. Er sei jedoch gewarnt - das berauschende Pilzragout ist nach bereits 31 Minuten vertilgt. Entschädigung leisten das schöne Artwork und die zahlreichen Illustrationen zu den Songs im Booklet.