Review
Buddy Whittington - Six String Svengali
VÖ: 02. Dezember 2011
Zeit: 48:50
Label: Soulfood Music
Homepage: www.buddywhittington.com
So, jetzt müssen wir wieder mal ein wenig Populärwissenschaft treiben, aber das kennt ihr ja schon. Svengali ist nämlich nicht ein bislang unentdecktes Land in Afrika, sondern eine literarische Gestalt, die als diabolischer Strippenzieher im Hintergrund einem völlig unbegabten Kind durch Hypnose zu musikalischem Erfolg verhilft. Dass das nicht gut ausgeht, dürfte klar sein, der Schwindel fliegt natürlich auf. Das Ganze ging durch etliche Verfilmungen und gab auch schon einem Jazz-Album seinen Namen.
Somit möchte uns Herr Whittington mitteilen, er sei an der Sechssaitigen durchaus eine Macht, mit der zu rechnen wäre - und das stimmt auch so. Der ehemalige Gitarrist der Bluesbreakers legte 2007 bereits sein Solo-Debüt vor und liefert auch auf dem neuesten Liederkatalog schöne Beispiele dafür, dass Blues nicht öde oder verdudelt sein muss. Ganz im Gegenteil bringt Meister Whittington teilweise schmissige Nummern in ZZ Top-Manier ("Back When The Beano Was Boss", "Deadwood And Wire", teilweise erinnert die Tonalität sogar ein wenig an AC/DC in den guten alten Zeiten ("I Had To Go And See Alice", wobei natürlich alle Skifahrer wissen, dass die Identität dieser Dame ungeklärt bleibt), und ab und ab springt sogar eine recht brauchbare Blues-Ballade aus dem Korpus. Somit sicherlich nicht für alle und jeden Kopfschüttler geeignet, aber für Freunde des blauen Metiers einen Blick wert.
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