Review
Kick - New Horizon
Beim ersten Durchlaufen der Platte habe ich gar nichts gemerkt. Purer Mainstream Rock, sonst nichts. Irgendwie komische Musik – und der Gesang von Nick Workman und seinem Gitarristen Chris Jones: unreif, fast knirpshaft. Aber aus irgendeiner göttlichen Eingebung heraus habe ich New Horizon noch einmal angehört und da merkte ich: Das ist Mainstream Rock, aber ziemlich guter. Da mischen sich orientalische Klänge ein, ein bisschen psychedelisch anmutende Indie-Elemente, düstere Riffs und hier und da durchbrechen die Engländer Kick die Grenze zum Pop, aber bleiben immer erträglich. Und was den Gesang betrifft, so revidiere ich meine Aussage von oben. Denn Kick können durchaus dem stimmlichen Vergleich mit, sagen wir, Freddy Mercury aufnehmen. Der war zwar nicht hetero, aber wenn man sich die Jungs auf den Fotos mal ansieht... nun ja, kehren wir zum Wesentlichen zurück: es empfiehlt sich, New Horizon mal nicht nach der Reihenfolge anzuhören, weil man dann die Chance hat, die stilistische Vielfalt wahrzunehmen, die Kick bieten.
Auf der New Horizon finden sich sanftere Songs wie das ruhigere "Give Me Something To Hold On To" oder "High", richtig Rockendes wie "Forever Yours", "Power Within" oder "Access Denied". Sogar den Zugang zum Groove beweisen Kick mit "Bone". Die musikalischen Spielereien von "In Too Deep" haben mir nicht so gefallen, ich finde, wer allzu sehr in einem Song experimentiert, der sollte gleich das Genre wechseln. Aber Ausrutscher passieren Kick auf dieser Scheibe ansonsten kaum. Her mit den kleinen Engländern, also!
Liz
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