Review
Trash Amigos - Hijos De La Chingada
Mit Innovation haben sie nicht viel am Hut oder besser gesagt am Sombrero, die vier Jungs aus Mexiko, die alle den Vornamen Pedro tragen und sich unter dem Namen Trash Amigos zusammengefunden haben. Ihre Intention ist es viel mehr, dem guten alten Thrash Metal der 80er Jahre ihre Aufwartung zu machen. So dauert es auch gar nicht lange - der hitzige Opener "Hatefuel" hat soeben begonnen seine Runden zu drehen - und man kann guten Gewissens sagen, dass man hier auch Thrash und nicht etwa Trash serviert bekommt. Ein zusätzliches "h" im Bandnamen hätte also durchaus Sinn gemacht.
Ehrwürdige Bands wie Exodus, Sacred Reich aber vor allem Slayer dürften es gewesen sein, die den vier Pedros ihre Jugend versüßt haben, ist die musikalische Nähe zu diesen Kapellen doch mehr als offensichtlich, besonders zu Slayer. Ja, Pedro numero uno, seines Zeichens verantwortlich für den Gesang, klingt sogar ein wenig nach Tom Araya. Neues oder gar Bahnbrechendes lässt sich also tatsächlich ausschließen und doch machen die Trash Amigos einen guten Job. Ihre Songs klingen bissig und böse. Gerade die im Tempo gedrosselten, atmosphärischen Nummern "Last Sky" und "Out Of Place" wissen vollauf zu überzeugen. Ihnen gegenüber - quasi im Mexican Standoff - stehen durchwegs schnelle Knüppel-aus-dem-Sack-Nummern der Marke "Divided" und das empfehlenswerte "Never Last Forever", das mit klaren Gesangslinien im Geiste von Machine Head angereicht wurde. Anspieltipp! Und weil zu einem richtigen Mexican Standoff bekannter Maßen immer drei gehören, gibt es die Überraschung ganz am Ende in Form des Songs "Plata O Plomo", in dem mittels Flamenco-Gitarre und gepfiffener Western-Melodie ganz neue Töne angeschlagen werden.
Davon etwas mehr auf dem Album untergebracht und in die Songs integriert und schon hätten die Jungs tatsächlich etwas Eigenes, etwas Originelles kreiert. Aber das wollen sie ja gar nicht. Bleibt noch zu bemängeln, dass die Spielzeit von Hijos De La Chingada gerade mal 37 Minuten misst. Aber hey - Slayers Reign In Blood hat es schließlich auch nur auf eine halbe Stunde gebracht.
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