Review
Captain Duff - Hyborian Thunder/Sabbath On The Mountainside (7''-EP)

VÖ: 2011
Zeit: 13:15
Label: Eigenproduktion
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Was ist denn das? Klein, schwarz, rund und böse liegt sie vor mir, die 7'' EP der unterfränkischen Badass-Rocker Captain Duff. Aber, was soll ich jetzt damit tun? Das Abspielgerät für solcherlei Medien habe ich schon vor Jahren dem lokalen Verwertungsunternehmen mitgegeben. Glücklicherweise haben die Jungs Mitleid mit so egoistischen Fortschrittsmenschen wie mir und haben eine CD beigelegt, die es mir dann doch noch erlaubt, in den Genuss der Songs zu kommen, ohne selbst mit einer Nähnadel Spuren durch die Rillen der Scheibe ziehen zu müssen.
Das mit dem Genuss meine ich dabei tatsächlich ernst. Nach einem kurzen, gesprochenen Intro brettert Hyborian Thunder mit einem dreckigen Riff in herrlichem Retro-Sound los und frisst sich ganz tief rein in die Hirnlappen. Wie auch schon auf dem letzten Output Seaside Curse ist die stimmliche Verwandtschaft mit Glenn Danzig auch auf dem aktuellen Werk nicht wegzudiskutieren. Das ist keineswegs abwertend gemeint, denn selbst der Meister des Düsterrocks wäre wohl sehr stolz auf die beiden hier veröffentlichten Songs, die ihren Weg überzeugend zwischen Rotzrock und schleppenden, doomigen Stonerriffs finden.
Erstaunlich an dieser Scheibe ist die Unbekümmertheit und Selbstverständlichkeit, mit der Captain Duff die Sache angehen. Während andere Bands bei den Versuchen, düster, böse und trotzdem mitreißend zu sein, scheitern, scheren sich Captain Duff einen Dreck darum, eine entsprechende ernsthafte Fassade aufzubauen. Nein, die Band aus Unterfranken überzeugt mit einem natürlichen, ureigenen Humor, begnadetem Songwriting und musikalischem Können. Oder, um es mit den Worten der Band auszudrücken: "...Captain Duff schreiben also nach wie vor ihren ganz persönlichen Soundtrack zum Biersaufen und Axtwerfen". Gut gemacht... weiter so!