Review
Middle Class Rut - No Name No Color
Dass zwei Leute unkoordiniert Lärm für Zehn machen können, hab ich ja schon oft erlebt. Dass aber zwei Leute einen ebenso intensiven als auch dichten Sound wie eine fünfköpfige Band mit Orchesterunterstützung kreieren, kommt dagegen nicht allzu häufig vor und nötig mir dann doch einigen Respekt ab. Empfänger desselben sind die beiden Kalifornier Sean Stockham und Zack Lopez, die seit 2006 zusammen unter dem Namen Middle Class Rut ihr Unwesen treiben. Drei EPs, mit denen das Duo in der Alternative Szene bereits für Aufhorchen sorgen konnte, haben seitdem das Licht der Welt erblickt (Red, Blue, 25 Years) und bilden somit das Grundgerüst für No Name No Color. Das darauf enthaltene Material ist dabei sehr vielschichtig gehalten, erinnert mal an Red Hot Chili Peppers, mal an die Foo Fighters oder 30 Seconds To Mars, lässt Einflüsse von Rage Against The Machine erahnen. Dazu kommen Einflüsse aus Noise, Industrial und einer kleinen Prise Punk, was als Ergebnis in einer nicht immer eingängigen, aber jederzeit hörenswerten Mischung resultiert. Als Anspieltipps seien hier beispielhaft die radiotauglichen Songs "A New Low" und "Are You On Your Way" oder auch "USA" und "Alive Or Dead" genannt. Da auf der gesamten Platte kein richtig schwacher Song zu finden ist, kann man dieses Stück authentischer, amerikanischer Rockmusik jedem Freund alternativer Klänge vorbehaltlos ans Herz legen.
JR