Review
General Surgery - Necrology (Re-Release)
20 Jahre ist es nunmehr her, dass General Surgery ihr erstes echtes (mehr oder weniger) musikalisches Lebenszeichen in Form der Necrology-EP von sich gaben. Da ist es an der Zeit, dieses eitrige Juwel neu aufzulegen, neu abgemischt und mit ein paar Bonustracks versehen. Dachte man zumindest bei Relapse Records und auch ich schließe mich dieser Meinung an.
Denn auch wenn General Surgery anfangs immer mit dem Stigma "Carcass-Klon" zu kämpfen hatten, hat Necrology doch seine ganz eigenen Qualitäten. Definitiv nicht bierernst gemeint, entwickelt der Rundling einen ganz eigenen augenzwinkernden Charme. Nun gut, "Charme" mag in diesem Zusammenhang etwas sehr beschönigend klingen, aber eine völlig irre, blutgetränkte Atmosphäre, wie sie sich auf der EP entwickelt, zeugt doch von zielgerichtetem Songwriting und musikalischem Können. So macht diese CD einfach Laune und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich fies grinsend im Takt mitgehe. Hier wird nicht nur sinnlos nach vorn gebolzt, nein, das Hauptaugenmerk liegt auf relativ nachvollziehbaren Songstrukturen und einem höllischen Groove, der zwangsläufig ins Beinkleid fährt. Besonders lobenswert ist die Tatsache, dass die Songs alle ein eigenes Gesicht entwickeln, was beim Rumpelgrind nicht sehr häufig der Fall ist.
Aufpoliert wird diese Neuauflage mit drei Bonustracks, bei denen es sich um die komplette 90er-Promo Pestisferous Anthropophagia handelt. Diese Stücke sind zwar auch auf der ursprünglichen EP vertreten aber zumindest in deutlich anderen Versionen. Außerdem wurde das Material remastered, was man zumindest der EP anhört. Diese klingt deutlich frischer als das Bonusmaterial, was allerdings auch am Ursprungsmaterial liegen könnte.
Insgesamt ist die CD eine nette Angelegenheit, die Spaß macht. Und da das Original auch nicht mehr wirklich leicht erhältlich ist, ergibt das Reissue auch Sinn.
Hannes
Ohne Wertung
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