Review
Exhumed - All Guts, No Glory
Vor acht Jahren hat der gute Erinc prophezeit, dass auch die Härtesten als Tribut an Anatomy Is Destiny Blut kacken werden. Mittlerweile wird dies aus anderen Gründen getan, aber da hauptsächlich Frauen davon betroffen sind, habe ich so meine eigene Theorie die Gründe dazu betreffend, welche Produkte zur Unterstützung der Damenverdauung ins Zentrum des Verdachtes rückt. Wieso müsst ihr Krempel wie Aktivia nehmen, geht lieber anständig auf Klo und lasst beizeiten einen fahren, dann habt ihr auch kein aufgeblähtes Gefühl! Drecks Werbung...
Anyway, Exhumed sind zurück und zeigen auf dem aktuellen Werk, dass sie kein bisschen verlernt haben; im Gegenteil. All Guts, No Glory ist ganz klar die stärkste Scheibe der Goreheads und vereint die kompositorischen Stärken des 03er Outputs mit der rabiaten Energie der früheren Werke. Exhumed holzen sich auf gut 36 Minuten durch elf blut- und eitertriefende Tracks, die vor augenzwinkerndem Wahnwitz nur so strotzen. Dabei bleiben sie aber immer zugänglich, noch eingängiger als 2003 und trotzdem überraschend anspruchsvoll. Hier wird nicht nur vor sich hin geprügelt, die Jungs um Matt Harvey packen neben verdammt heftigem Gebolze auch eine Menge Groove und jede Menge richtig geile Melodien in ihre Stücke. Ganz besonders wissen da die Soli zu gefallen, welche von Matt und Wes da zu Hauf aus dem Ärmel geschüttelt werden; die sind einfach rattenscharf und dennoch nicht unpassend in den infernalischen Lärm der Kalifornier eingewoben. Ganz klar das beste Songwriting in der Bandgeschichte.
Ebenfalls das beste Scheibchen bis dato ist der Output vom Klang her. Geradezu unverschämt gut klingt All Guts, No Glory, das knallt und föhnt so richtig das schüttere Haupthaar, entwickelt fetten Druck und klingt dennoch an den richtigen Stellen roh und ungeschliffen. Dass die Bandmitglieder keine Stümper sind, war ja eh klar, aber ein paar der Leads sind dennoch mehr als beachtenswert und auch Danny Walkers Arbeit an den Fellen nötigt einem absoluten Respekt ab. Ich hätte nicht gedacht, dass die Herren so gut sind, da muss ich noch ein Extralob aussprechen. Umfang und Aufmachung sind absolut angemessen und das war's dann auch schon mit dem Geschwafel.
Ganz klar die Höchstnote, ganz klar das Comeback, von dem ich geträumt habe und ganz klar die einzig männliche Art, Blut zu kacken...
Hannes
Vorheriges Review: Various Artists - Fen / De Arma: Towards The Shores Of The End (Split-EP)