Review
Morphosys - A Face Of Leather
VÖ: 29. April 2011
Zeit: 47:15
Label: Bloodmoon Records
Homepage: www.morphosys-rock.de
Ich habe es beim 2009er Album der Regensburger bereits angedeutet: die Messlatte wurde mit The Chopping Block vor zwei Jahren recht hoch angesetzt, nun gilt es also anno 2011, dieses Level erneut zu erreichen bzw. sogar noch zu übertreffen. Und um es kurz zu machen: dieses Ziel wurde erreicht.
A Face Of Leather ist die logische Fortsetzung zum 2009er Output und bietet so ziemlich alles, was das Death/Thrash Metal-Herz begehrt: knackige Riffs, aggressive Vocals und auch ausreichend Melodien. Nach einem kurzen Intro bildet "Vomit Your Blood" den schnellen Einstieg in 47 Minuten beste Unterhaltung. Das flotte Tempo wird ab und an herunter geschraubt, nimmt aber schnell wieder Fahrt auf. "The Beast Inside" überzeugt mit einem galoppierenden Rhythmus, der sich mit stampfenden Midtempopassagen ein Stelldichein gibt. "Necromaniac" geht ebenso flott zu Werke, hier erinnert mich das hintergründige Riffing stellenweise etwas an alte Slayer, ein überzeugender Thrash-Song. Im Anschluss wird den Baumarktjüngern wieder gehuldigt, "Dancing With My Chainsaw" ist angesagt. Danach wird es Death'n'Roll-ig, "The Fall Of Heaven" ist in einem treibenden Rhythmus gehalten, lediglich unterbrochen von einem etwas langsameren Mittelteil. Jetzt jedoch kommt das Highlight des Albums (zumindest für mich): "Buried In Your Own Blood" überzeugt auf ganzer Linie mit seinen tiefergelegten Gitarrenriffs. Der Groove des Songs bahnt sich wie ein Bulldozer seinen Weg ins Stammhirn und sorgt unverzüglich für heftiges Zucken der Nackenmuskulatur. Ein wahres Groovemonster. Beim darauf folgenden "Child Of Sodom" sind sie wieder zu erkennen, die Slayer-Anleihen, zumindest stellenweise. Gegen Ende der Scheibe kommt mit "Verzweiflung", einem etwas melancholisch gehaltenen Song, wieder ein Stück in deutsch, das im melodischen Midtempo gehalten ist. Überhaupt überraschen die Regensburger immer wieder mit hochmelodischen Passagen inmitten ihres Death/ Thrash-Gewitters, Abwechslung wird hier eben groß geschrieben. So auch bei den Vocals, die zwischen tiefen Death-Growls und fast schon schwarzmetallischem Keifgesang hin und her wechseln. Als Rausschmeißer hat man "Necromaniac" auserkoren, in dieser finalen Version kann man auf prominente Gastvocals zurück greifen, Paul Speckmann (u.a. Master) steuert hier seinen Gesang bei.
Wie eingangs schon erwähnt können Morphosys die selbst hoch gelegte Messlatte locker wieder erreichen, A Face Of Leather ist ein abwechslungsreiches Album geworden, dass ohne Mühe seine Anhänger finden sollte, ach was... finden MUSS!