Review

Drei Jahre nach den Chroniken Des Ablebens kommt Andras, der Mann hinter Infestus, mit einem neuem Werk dunkler Klangeskunst in den CD-Schacht. ExIst ist wie schon der Vorgänger ein recht intensives Album geworden, dass dem Hörer durchaus einiges abverlangt.
Die Atmosphäre, die die Songs umgibt, ist dicht, sehr dicht gewebt, so dass man keine andere Wahl hat, als sich voll und ganz der Musik zu widmen. Dabei zieht Infestus wieder alle Register seines musikalischen Schaffens, denn wie auch schon auf den Chroniken Des Ablebens werden die Songs mit recht langen Spielzeiten dargeboten, lediglich "Torn Observer" und der Opener "Akoasma" erreichen mit knapp vier Minuten "normales" Maß. Der Rest ist wieder jenseits der acht- und neun-Minuten-Grenze angesiedelt. Doch von Langatmigkeit ist hier keine Spur. Infestus variiert auch auf seinem dritten Album geschickt das Tempo, Blastattacken reihen sich nahtlos an ruhige Momente, andächtige Passagen werden wiederum durch Double-Bass-Passagen einfach hinweg gefegt. Aber auch groovige Momente finden sich auf ExIst, wie bei "Mirror Mind Reality", dem zweitlängsten Song des Albums. Die hintergründigen, niemals aufdringlichen Melodien kreieren eine morbide Grundstimmung und verleihen den Songs dadurch zusätzliche Tiefe. Als Anspieltipp gebe ich euch "Der Blick Hinaus" mit auf den Weg, der sehr ruhig und nachdenklich beginnt, dann aufgrund der einsetzenden Gitarren an Intensität gewinnt, sich langsam nicht nur geschwindigkeitstechnisch in die Höhe schraubt, in einer Blastorgie gipfelt und sich selbst dann wieder zurück nimmt.
Wie bereits erwähnt ist ExIst ein intensives Album geworden, das man nicht mal eben so nebenbei hören kann. Die Songs verlangen nach der vollen Aufmerksamkeit, die sie auch unweigerlich bekommen. Dichter, atmosphärischer Black Metal, wie er sein soll.

Ray

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