Review
M.ILL.ION - Sane & Insanity
Es gibt Combos, von denen man schon vorher weiß, dass sie einem gefallen werden. Das liegt weniger am definitiven Inhalt von Vorabinformationen, da vor allem Promosheets in den allermeisten Fällen immer einen inhärenten marktschreierischen Aspekt mit sich führen, sondern eher an einem Ahnungswissen, das sich aus einem Nebensatz, einem Cover-Detail, oder aber wie in vorliegendem Fall der Tatsache, beim letztjährigen Stockholm Rockout mitgewirkt zu haben, heraus bildet. Denn der Initiator des erwähnten Events Chris Laney (Stammproduzent der schwedischen Sleaze-Bewegung) hat sich von jeher durch ein feinsinniges Gespür für musikalische Klasse und besondere Acts ausgezeichnet. Vorhang auf für M.ILL.ION.
Deren Discographie umfasst bis dato bereits sechs Alben, die allesamt in Skandinavien große Erfolge einheimsen konnten, so verblüfft es, dass die Combo in unseren Breiten keinen höheren Bekanntheitsgrad genießt. Tourneen mit Magnum, Nazareth, Status Quo, Saxon, TNT etc. sprechen eine deutliche Sprache, genauso wie Platte No. 7 Sane & Insanity selbst, die da sagt: Hard Rock bzw. Melodic Metal vom Feinsten!
Ein wahres Schatzkästlein, gefüllt mit wunderbar eingängigen, aber vor allem was die Gesangsmelodien anbelangt erfrischenden Songs gesanglich intoniert von Ulrich Carlsson, dessen Stimme in etwa mit der des kürzlich verstorbenen Gotthard-Sängers Steve Lee verglichen werden kann. Ob es sich um den im 80er-Joe Lynn Turner-Style gehaltenen gemäßigt flotten Opener "Cry To Heaven", das Deep Purple zu Fireball-Zeiten (ja, ja die Orgelei ...) ins Gedächtnis rufende "Everyday Hero" (Singleauskoppelung), den etwas mehr in metallischen Midtempo-Gefilden (vgl. Dios Sacred Heart) heimischen Titelsong, die zügigen "Under Your Wings" und "Drama Queens" (sehr geil!), die auch aus dem Repertoire der Pretty Maids stammen könnten, oder das wieder einen Hang zum Blackmoreschen aufweisende und dabei einen der besten Refrains des Albums beinhaltende "Test Of Time" handelt - alles Nummern, die "extra-stark" im besten Sinne schmecken. Mit "I Raise The Glass" ist M.Ill.ION sogar ein Lied gelungen, das man fünf Mal hintereinander anhören kann und das dabei immer wieder die gleiche Laune wie beim ersten Eindruck versprüht. Gäbe es davon noch ein, zwei mehr, wäre in jedem Fall die Höchstnote fällig. Eigentlich eine Schande, dass ich diese Band erst so spät für mich entdeckt habe... mit der Gewissheit, dass meine Vorahnung mich nicht getäuscht hat, werden locker fünf Punkte in die Runde geworfen. Check out that band!!!
Fuxx