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The Wolves - Turn Up The Volume

The Wolves - Turn Up The Volume
Stil: Street Rock, Rotz n' Roll, Heavy Blues
VÖ: 08. Mai 2010
Zeit: 38:20
Label: Eigenproduktion
Homepage: -

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Das Erbe der Hellacopters ist gewaltig und der Verlust der Street-Rock-Rotz n' Roller wiegt schwer. Erst nach ihrer Auflösung lässt sich ermessen, dass diese Formation etwas Neuartiges geschaffen hat, dem nun Scharen an jungen Musikern versuchen nachzueifern. Daran ist zunächst nichts Verwerfliches zu erkennen, haben doch einst Nicke Andersson, Robert Eriksson und Co. selbst nichts anderes gemacht, als ihren Idolen Kiss, AC/DC oder Motörhead das Beste abzuschauen und daraus einen ureigenen Sound zu entwickeln, der eben selbst wiederum über vierzehn Jahre hinweg die Musiklandschaft mit neuen Farben ausgestalten konnte. Das 2007 gegründete Darmstädter Trio The Wolves bestehend aus Hollywood (Voc., Git.), Big Bad (Bass) und Zeke (Drums) - he, he, wenn schon Pseudonyme, dann aber richtig - bekennen sich offen zu ihrer Inspirationsquelle, versehen aber ihren Dirty Speedrock mit einer gehörigen Portion Rock n' Roll der ganz alten Muddy Waters-, Bo Diddley- und - yep - Howlin' Wolf-Schule; logischerweise durch den zeitgenössischen Tempomat gedreht. Der Titel der neuen Scheibe lässt schon mal wenig Interpretationsspielraum zu: Turn Up The Volume.
So lässt sich etwa in "Evil", "Prey To The Devil" oder dem abschließenden "Run With The Wolves" jenes abgründig misanthropische Element wieder erkennen, das dem Blues des "Heulenden Wolfes" stets immanent war. Das kurze Instrumental "Inström" könnte gar als eine um einige Umdrehungen beschleunigte, reinrassige Waters-Nummer durch gehen und das anschließende "Nice Thrice" beinhaltet ein Solo, das so auch aus der Feder des legendären Bo D. hätte stammen können.
"Dirty" ist nicht nur der angebotene Rock, sondern sind auch die meist das Adjektiv "schlüpfrig" weit überschreitenden Lyrics in Songs wie dem Highspeed-Opener "Bastards" oder bzw. vor allem in "Lipstick Lesbian", in dem der Copter dann deutlich und mit allem nötigen (Nach-) Druck gen Hölle geflogen wird. Im anschließenden "Fast & Dirty", das als Anspieltipp herhalten kann, sind doch darin alle Sound-Trademarks und die zu vermittelnde Attitüde versammelt, werden neben den unkaputtbaren Motörhead und Angus und Co. eben auch die Hellacopters namentlich als Antriebsfeder allen Tuns der Darmstädter genannt. In "Shake It" wird kurzzeitig im Presley-Stil gejault, wenn auch der Song in seiner Gänze fast schon ein wenig zu nah am Liedgut von Andersson und seinen Mitstreitern liegt. Gleiches gilt auch für "You Want It. You Got It" oder "I Don't Wanna".
Am stärksten zeigen sich The Wolves dann, wenn sich die "Echt-Blues"-Versatzstücke mit anderen (wie etwa in "Stay Rock" motörheadschen) Einflüssen mischen. An der Produktion gibt es nix auszusetzen. Ecken und Schorf wurden in ihrer ursprünglichen Beschaffenheit belassen und trotzdem wirkt nichts unsauber eingespielt; dass Turn Up The Volume seinen Knalleffekt nur dann vollends entfalten kann, wenn man die Titel-Aufforderung wörtlich nimmt, versteht sich von selbst. Ob jedoch entblößte Schönheit auf dem Cover heutzutage noch provoziert, bleibt diskussionswürdig. The Wolves verwalten also das eingangs zitierte Erbe mit Sorgfalt und bereichern es durch die Blues-Elemente um neue Facetten. Da darf man locker vier Punkte mit Tendenz zu fünf für vergeben. Hier befindet sich eine Combo definitiv auf dem rechten Weg.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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